Fundamentale Nachricht
14:11 Uhr, 30.01.2020

Rohöl: Nachfragesorgen halten an

Seit der Wochenmitte werden die Ölpreise durch das Coronavirus und einen vergleichsweise deutlichen Anstieg der US-Ölreserven belastet.

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  • Brent Crude Öl
    ISIN: XC0009677409Kopiert
    Kursstand: 58,58300 $/bbl. (FXCM) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

New York/ London/ Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Der Vortageserholung am Ölmarkt war keine lange Dauer beschienen, erste Stabilisierungsversuche lösten sich im Laufe des Tages in Luft auf. Der negative Trend wurde zwar kurzzeitig durch die Nachricht unterbrochen, dass die Houthi-Rebellen aus dem Jemen einen Raketenangriff auf eine Reihe von saudischen Anlagen, darunter wieder einmal eine Raffinerie von Aramco, angegriffen haben.
Die Attacke zielte auf die Infrastruktur in der südlichen Jazan-Region ab - Aramco verfügt hier zwar über keine Ölproduktions- oder Exportanlagen, aber eine Raffinerie mit einer Kapazität von 400.000 Barrel pro Tag. Berichte deuteten darauf hin, dass sämtliche Raketen abgefangen werden konnten.

Die Aufmerksamkeit des Marktes richtete sich daraufhin wieder auf mögliche Auswirkungen des Coronavirus. Hier besteht die Gefahr, dass die Stimmung in naher Zukunft noch weiter gedrückt wird. Heute will die Weltgesundheitsorganisation WHO erneut darüber entscheiden, ob wegen des Coronavirus ein weltweiter Notstand besteht. Mehrere Fluggesellschaften haben inzwischen ihre Flugverbindungen nach China eingestellt. Das dürfte die Kerosinnachfrage vorübergehend belasten. Kerosin stellt laut Commerzbank-Angaben knapp 10 Prozent der Ölnachfrage in den OECD-Ländern und war bislang einer der Wachstumstreiber.

Die US-EIA-Daten sorgten am gestrigen Nachmittag für weiteren Abgabedruck. So sind die US-Rohölbestände in der letzten Woche um 3,55 Mio. Barrel gestiegen und damit deutlich mehr als der Markt erwartet hatte. Ein wesentlicher Grund für den unerwartet hohen Anstieg war der Rückgang der Raffinerieausführungsraten um 3,3 Prozentpunkte, wodurch der Rohöleintrag im Laufe der Woche um 933.000 bpd zurückging. „Die niedrigeren Ausführungsraten sollten den Raffineriemargen, die in den letzten Monaten Probleme hatten, eine gewisse Erleichterung bringen“, kommentierte die ING. Trotz des Rückgangs der Auslastungsraten stiegen die Benzinvorräte jedoch immer noch um 1,2 Mio. Barrel an, was die schwächere Nachfrage der letzten Zeit widerspiegelt.

In den letzten Tagen wurde angedeutet, dass die Allianz OPEC+ zu weiteren Kürzungen gezwungen sein könnte, insbesondere wenn der Markt weiter nach unten tendiert. Gestern gab es Berichte, dass die OPEC+ angesichts der aktuellen Entwicklungen erwägt, ihre für Anfang März geplante außerordentliche Sitzung auf Februar vorzuziehen. „Die Nachfrage ist zwar wirklich besorgniserregend, aber man darf die Versorgungsunterbrechungen aus Libyen nicht außer Acht lassen“, warnten die Analysten der ING: „Wenn diese Verluste anhalten, würde es ausreichen, den Markt in diesem Quartal in ein Defizit zu stürzen“.

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7 Kommentare

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  • thomas84
    thomas84

    und sie werden es massiv nach oben pushen den ganzen Freitag zweistellig 10 Prozent und mehr wenn...

    02:32 Uhr, 31.01. 2020
  • thomas84
    thomas84

    die Big Boys pushen es hoch wenn ...

    20:34 Uhr, 30.01. 2020
  • Meisterkoch72
    Meisterkoch72

    Also Brent macht sich gerade auf den Weg zu 56 im Zweifel und gerade in der heutigen Zeit wird das Fibo immer extrem ausgereizt, dann sehen wir auch die 53, bis es aufwärts gehen könnte. WTI dürfte ähnlich sein, gerade weil Flüge gestrichen wurden, ist die Nachfrage geringer geworden, die Speicher sind voll...

    20:00 Uhr, 30.01. 2020
  • thomas84
    thomas84

    steht wir morgen tatsächlich bei 60.3 werden ein paar Shortys die depots glühen wer weiss wenn der cut kommt

    15:58 Uhr, 30.01. 2020
  • thomas84
    thomas84

    ich bin masstivst long bei 52.59 es wird ein gewaltiger up move kommen bis morgen ich wette jeden cent

    15:44 Uhr, 30.01. 2020
  • thomas84
    thomas84

    zeit für wti long warum sollte wti weiter einbrechen

    14:57 Uhr, 30.01. 2020
    1 Antwort anzeigen

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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