Rohöl: Keine Reaktion auf Iran-Sanktionen
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- Brent Crude ÖlKursstand: 73,215 $/Barrel (Commerzbank CFD) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
Washington/ Teheran / Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Um 6.00 Uhr MEZ war es soweit: Die USA haben die angekündigten Wirtschaftssanktionen gegen den Iran in Kraft gesetzt, um die zentralen Branchen der dortigen Wirtschaft - Ölexport, Finanzen, Verkehr - zum Erliegen zu bringen. Teheran fühlt sich angegriffen und bezeichnete die Strafmaßnahmen gegen die Öl- und Finanzwirtschaft als „Wirtschaftskrieg".
Am Ölmarkt haben die neuen Sanktionen heute keine größeren Reaktionen nach sich gezogen. Der Preis für Rohöl der Nordseesorte Brent fiel am Morgen um 29 Cent auf 72,54 US-Dollar je Fass. Brent hat damit sämtliche Gewinne seit Mitte August wieder abgegeben. Der iranische Präsident Hassan Ruhani hat bereits angekündigt, die neuen Strafmaßnahmen der USA mit „Stolz“ zu umgehen. „Amerika wollte Irans Öl-Verkäufe auf null kürzen", sagte Ruhani während eines Treffens mit Wirtschaftsexperten, das vom Staatsfernsehen übertragen wurde. „Aber wir werden unser Öl weiter verkaufen." Man werde die Sanktionen brechen.
Die stoische Ruhe der Anleger kann auch damit erklärt werden, dass die Märkte viele Monate Zeit hatten, sich auf die Sanktionen einzustellen. Anleger haben sich zuvor bereits mit Öl eingedeckt. Anfang Oktober war der Ölpreis zwischenzeitlich auf ein Vier-Jahres-Hoch gestiegen. Außerdem kommt es nicht zu einem vollständigen Ausfuhrstopp, da acht Länder weiterhin Öl aus dem Iran beziehen würden. Dem Vernehmen nach handelt es sich um Südkorea, Japan, Indien, China und der Türkei.
Die Ausweitung des Ölangebots durch die OPEC, Russland und die USA hat in der Folge zur Entspannung am Ölmarkt beigetragen. Die OPEC produziert nach Informationen der Commerzbank inzwischen ca. 1 Mio. Barrel pro Tag mehr als noch im Sommer. Hinzu kommen ca. 400.000 Barrel pro Tag an zusätzlichem Angebot aus Russland und ca. 300.000 Barrel pro Tag aus den USA. „Die Sorge vor einem knapperen Angebot wegen der fallenden Ölexporte aus dem Iran wurde damit weggespült“. Mittlerweile bestehe sogar die Möglichkeit, dass der Ölmarkt im laufenden Quartal überversorgt sei, sagt Carsten Fritsch, Rohstoffexperte bei der Commerzbank: „Dem Ölmarkt droht eine spürbare Angebotsverknappung im vierten Quartal.“
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