Rohöl: Eskalation im Tanker-Streit zwischen Großbritannien und dem Iran
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Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Trotz einer leichten Verteuerung am Freitag steuert der Brent-Ölpreis auf einen Wochenverlust von knapp zwei Prozent zu. „Die Ölpreise sind in dieser Woche unter Druck geraten, obwohl die OPEC+ ihre Produktionskürzungen bis März 2020 beibehalten wird", kommentierte Rohstoffexperte Daniel Briesemann von der Commerzbank. „Eine Reihe enttäuschender Konjunkturdaten aus den USA, China und Europa schürte neue Nachfragesorgen. Der Lagerbericht des US-Energieministeriums zu Wochenmitte sorgte für zusätzliche Verunsicherung, da insbesondere die Daten zur Nachfrage wenig überzeugend ausfielen“.
Die Analysten der Danske Bank weisen in einer Notiz darauf hin, dass der Ölpreis windelweich ist. „Globale Nachfragesorgen scheinen den jüngsten Vorschlag des OPEC+ Pakts zur Verlängerung der Angebotsbeschränkungen bis 2020 und eine erneute US-Konfrontation mit dem Iran, welche die Versorgung gefährden könnte, aufzuwiegen.“ Die Analysten gehen aber weiterhin davon aus, dass sich die Ölpreise im Laufe dieses Jahres nach der OPEC+ Vereinbarung wieder erholen werden, da die Versorgungslage im Iran, in Libyen und in Venezuela „besorgniserregend“ sei und sich die Weltwirtschaft und damit die Nachfrage im zweiten Halbjahr wieder leicht erholen werde.
Die Eskalation im Tanker-Streit zwischen Großbritannien und dem Iran bringt derweil den Konflikt mit der Islamischen Republik zurück auf die Tagesordnung. Britische Soldaten hatten am Donnerstag einen iranischen Tanker auf dem Weg nach Syrien, vermutlich direkt zu Diktator Barrar al-Assad, in der Straße von Gibraltar festgesetzt. Es gebe Grund anzunehmen, dass die „Grace 1“ die Banijas-Raffinerie in Syrien ansteuern wollte, teilte die Regierung der britischen Exklave Gibraltar mit. Das Öl in dem Schiff soll aus dem Iran stammen.
Der Iran drohte am Freitag mit Gegenmaßnahmen. Mohsen Rezaee, Chef des „Schlichtungsrats“ der Islamischen Republik, warnte, nur wenn Großbritannien den Tanker umgehend freiließe, könnten iranische Rache-Maßnahmen noch verhindert werden. Das Schiff habe sich in internationalen Gewässern aufgehalten, daher habe Großbritannien „kein Recht, seine eigenen einseitigen Sanktionen oder diejenigen der Europäischen Union außerhalb des Territoriums gegen andere Länder zu verhängen“, hieß es aus dem iranischen Außenministerium.
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