Fundamentale Nachricht
14:04 Uhr, 13.09.2019

Rohöl: Die OPEC kneift

Die IEA erwartet für den Ölmarkt im nächsten Jahr einen „gewaltigen Überschuss“. Selbst die OPEC geht davon aus, dass die Nachfrage schwächer verlaufen wird. Doch das Ölkartell ist noch nicht so weit, die Produktion stärker zu drosseln. Der befürchtete Verlust weiterer Marktanteile hält die Organisation davon noch ab.

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    ISIN: XC0009677409Kopiert
    Kursstand: 60,445 $/bbl. (Commerzbank CFD) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

London (Godmode-Trader.de) - Die Ölpreise haben sich am Freitag kaum verändert. Ein Barrel Brent kostete im Mittagshandel 60,44 US-Dollar und damit in etwas soviel wie am Vorabend. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI stagnierte bei 55,09 Dollar. Die Referenzsorte Brent wurde diese Woche in einer Spanne von fast 5 Dollar gehandelt und steuert auf den ersten Wochenverlust sei Anfang August zu. Die ebenfalls volatile US-Benchmark WTI ist auf Kurs für den ersten wöchentlichen Rückgang seit drei Wochen.

Die OPEC und die Internationale Energieagentur (IEA) veröffentlichten diese Woche Berichte, die auf einen Ölüberschuss im kommenden Jahr hinweisen. Die selbst auferlegte Förderbeschränkung der Allianz OPEC+ verliert damit ihre Wirksamkeit. „Die Ölpreise sind in den letzten Tagen gesunken, obwohl sich die Aktienmärkte erholt haben und die Lagerdaten große Rückgänge verzeichneten“, bemerkte Craig Erlam vom Broker OANDA laut Reuters. Der Grund: „Die IEA und die OPEC haben ihre Nachfrageprognosen wegen der zunehmenden Befürchtung eines globalen Wirtschaftsabschwungs weiter nach unten revidiert“. Rohstoffexperte Eugen Weinberg von der Commerzbank sagte: „Um einen Preisrutsch und einen massiven Aufbau der Lagerbestände zu vermeiden, müsste die OPEC+ weitere freiwillige Produktionskürzungen vornehmen“.

Die erkennbaren Fortschritte im Handelsstreit der USA mit China stützen hingegen die Preise. Die beiden weltgrößten Volkswirtschaften bereiten sich auf eine neue Verhandlungsrunde vor, die darauf abzielt, den langwierigen Streit zu beenden. Zuletzt kam es zu versöhnlichen Gesten, was die Investoren goutierten. Die Nachrichtenagentur Bloomberg hatte am Donnerstag berichtet, die US-Administration denke über eine vorläufige Einigung mit China nach, damit der Konflikt nicht noch weiter eskaliert.

Der OPEC+-Überwachungsausschuss tagte diese Woche und sicherte den OPEC-Mitgliedern Nigeria und Irak Hilfe zu, damit diese ihren Anteil an der Kürzung einhalten können, was bisher nicht funktionierte. Fortschritte im Hinblick auf eine weitergehende Reduktion der Förderung der Produzentengruppe wurden nicht erzielt. Der neue saudi-arabische Energieminister sagte, dass die Gespräche zu diesem Thema bis zur nächsten OPEC+-Tagung im Dezember anhalten würden.

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2 Kommentare

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  • thomas84
    thomas84

    ich hau massiv ein un dhoffe der Bruch im Wti der 52,80 kommt noch heute Ölschwemme voraus

    17:49 Uhr, 13.09.2019
  • thomas84
    thomas84

    Wti was ist los bitte bisschen Short Elan am Freitag den 13ten

    16:27 Uhr, 13.09.2019

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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