Rohöl: Die Angst kehrt an den Markt zurück
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- Brent Crude ÖlKursstand: 65,42700 $/bbl. (FXCM) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
New York/ London Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Der Rohölpreis hat sich über das Wochenende stark verteuert. Grund ist die unsichere Lage im Bürgerkriegsland Libyen. In London und New York stiegen die Futures für Brent und WTI um jeweils mehr als 1,7 Prozent, nachdem die libysche Ölproduktion fast zum Erliegen gekommen war. Die staatliche Ölgesellschaft NOC hat über die östlichen und zentralen Exporthäfen einen Ausfuhrstopp angeordnet, nachdem diese von den Truppen des Generals Haftar blockiert wurden. Zudem musste nach eine Pipeline-Blockade die Produktion auf zwei großen Ölfeldern Sharara und El Feel eingestellt werden. Laut der staatlichen lybischen National Oil Corp. könnte die Ölproduktion des Landes auf 72.000 Barrel pro Tag und damit den niedrigsten Stand seit 2011 einbrechen. Am Samstag wurden noch mehr als 1,2 Mio. Barrel pro Tag produziert.
Im Irak wurde derweil am Sonntag die Förderung auf einem Feld unterbrochen, zudem ist die Versorgung aufgrund der Unruhen im Land an einem zweiten Standort bedroht.
Die Produktionsunterbrechungen bei zwei wichtigen Produzenten hat den Fokus am Markt wieder auf die fragile Angebotsseite gelenkt. „Die Versorgungsrisiken sind der Hauptgrund für den Preisanstieg - von den Spannungen zwischen den USA und dem Iran über die Unterbrechung in Libyen bis hin zur Einstellung der irakischen Produktion auf einem großen Ölfeld“, sagte Rohstoffanalyst Kim Kwangrae der Finanzagentur Bloomberg. Vorerst werde der Markt durch diese geopolitischen Risiken verunsichert bleiben.
Die Ölpreise stiegen Anfang Januar stark an, nachdem der Iran für die Ermordung von General Qassem Soleimani durch die USA Vergeltungsmaßnahmen angekündigt hatte. In der Folge zog sich der Preis wieder auf den Stand von Mitte Dezember zurück, da der Markt keine Gefahr weiterer Versorgungsstörungen erkannte. Die OPEC verfügt über große freie Produktionskapazitäten, nachdem das Kartell das Angebot zur Stützung der Preise freiwillig gedrosselt hatte. Zudem dürfte die Produktion von außerhalb der Organisation in diesem Jahr voraussichtlich stark steigen. Unterm Strich gibt es also einen erheblichen Puffer, sollte es kurzfristig zu Versorgungsunterbrechungen kommen.
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