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16:43 Uhr, 22.12.2017

Rohöl: Das Spiel geht weiter

Saudi-Arabien und Russland müssen im Rahmen der OPEC weiter versuchen, den Ölpreis zu stabilisieren, zumal das Bündnisses sonst Schaden nehmen könnte.

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  • Brent Crude Öl
    ISIN: XC0009677409Kopiert
    Kursstand: 64,805 $/Barrel (Commerzbank CFD) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

London/ Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Die jüngst beschlossene Verlängerung der Produktionsbeschränkungen durch die OPEC und weitere Nicht-OPEC-Förderstaaten wie Russland bis Ende 2018 hat für Erleichterung am Ölmarkt gesorgt. Die Notierungen bei Brent zeigten sich nach anfänglichen Gewinnmitnahmen zuletzt wieder fester. Doch die relativ erfolgreich betriebene Angebotspolitik des „Duopols“ Saudi-Arabien und Russland bleibt aus Sicht der Helaba „eine schwierige Gratwanderung“. Bei Rohöl-Notierungen von deutlich über 60 US-Dollar je Barrel sei mit spürbaren Marktanteilsgewinnen der Produzenten außerhalb des OPEC-Bündnisses zu rechnen, schrieb Heinrich Peters im aktuellen Rohstoffreport. So hätten die US-Produzenten die jüngsten Preisspitzen offensichtlich auch für eine Absicherung an den Terminmärkten bis weit in das kommende Jahr hinein genutzt.

Ein Blick auf die jüngsten Produktionsdaten in den USA verdeutlicht das Dilemma der OPEC: In der vergangenen Woche wurde mit 9,70 Millionen Barrel pro Tag ein neuer Rekordstand bei der US-Ölproduktion markiert. Auch die Zahl der Ölförderplattformen steigt laut der wöchentlichen Statistik des US-Ölfeldservice-Dienstleisters Baker Hughes weiter an und markierte mit einem Plus von 2 auf 931 ein neues Zwischenhoch. Allerdings trifft die steigende Ölproduktion auch auf eine deutlich höhere Nachfrage. Denn angesichts weiter bestehender Kapazitätsengpässe bei Raffineriebetreibern wird Öl zur Herstellung von Kraftstoffen stark nachgefragt.

Saudi-Arabien und Russland müssen nun aus Sicht von Helaba-Experte Peters im Rahmen der OPEC weiter versuchen, den Ölpreis zu stabilisieren, „zumal die Compliance innerhalb des Bündnisses sonst deutlich nachließe“. Andernfalls wäre wohl die Alternative, den Ölpreis durch eine Flutung der Märkte noch einmal deutlich zu drücken, um unliebsamen Wettbewerb loszuwerden. „Schließlich könnten Ölpreise deutlich oberhalb des aktuellen Niveaus durchaus auch zu ungewollten Verwerfungen in der Weltwirtschaft führen“, warnte Peters.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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