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13:54 Uhr, 23.01.2020

Risiko einer rückläufigen Nachfrage lässt die Ölpreise fallen

Nachfragesorgen haben aus Sicht der Commerzbank-Rohstoffexperten wieder die Oberhand am Ölmarkt gewonnen.

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  • Brent Crude Öl
    ISIN: XC0009677409Kopiert
    Kursstand: 62,12800 $/bbl. (FXCM) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

New York/ London/ Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Die Ölpreise geben seit Mittwoch trotz Nachrichten über Lieferausfälle wieder deutlich nach. Bis zum Mittag konnten die Preise aber einen Teil der vorherigen Verluste eingrenzen. Ein Barrel Brent kostete zuletzt 62,12 Dollar. Das war gut ein Dollar weniger als am Vortag. Der Preis für Rohöl der Sorte WTI notierte wieder unter 56 Dollar.

Nachfragesorgen haben aus Sicht der Commerzbank-Rohstoffexperten die Oberhand am Ölmarkt gewonnen. Diese würden sich aus der weiteren Ausbreitung des Coronavirus in China speisen. Das neuartige Virus hat seit seinem erstmaligen Auftreten Ende letzten Jahres in Wuhan, einer Stadt mit 11 Millionen Einwohnern in Zentralchina, inzwischen 17 Menschen getötet. Fast 600 Fälle wurden bestätigt, und die Stadtbehörden haben die Verkehrsnetze geschlossen und die Bewohner in Quarantäne gesetzt, um die Ausbreitung der Seuche einzudämmen. „Während der bevorstehenden Neujahrsfeiertagswoche könnte in China deutlich weniger Öl verbraucht werden als üblich“, kommentierte Commerzbank-Analyst Carsten Fritsch. Diese gelte wegen der üblicherweise hohen Reisetätigkeit als besonders nachfragestark. „Das ohnehin schon bestehende Überangebot am Ölmarkt droht damit noch größer zu werden“. Angebotsausfälle wie in Libyen fielen damit weniger ins Gewicht.

„Das Risiko einer rückläufigen Nachfrage aufgrund des Wuhan-Virus scheint dem Markt zunehmend Sorgen zu bereiten, und das ist verständlich, da jede Einschränkung des Reiseverkehrs wahrscheinlich den Treibstoffbedarf belasten wird“, urteilten laut CNBC auch Analysten der ING. Überseeische Fluggesellschaften sowie Bahnbetreiber aus Hongkong und anderen Ländern haben damit begonnen, Verbindungen nach Wuhan zu kappen. „Wir schätzen einen Preisschock von bis zu 5 Dollar je Barrel, wenn sich die Krise zu einer Epidemie im SARS-Stil entwickeln sollte, hieß es von JPMorgan Commodities Research. Die US-Bank hielt vorerst an ihren Prognosen für Brent fest und erwartet demnach für das erste Quartal weiterhin einen Durchschnittspreis von 67 Dollar pro Barrel und für das gesamte Jahr 2020 von 64,50 Dollar.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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