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18:07 Uhr, 19.07.2022

Reuters: Russland will wieder Gas liefern

Am 11. Juli war der Gas-Strom durch die Pipeline für eine Wartung unterbrochen worden. So weit, so üblich. Das Ende der Reparaturen wird für den Donnerstag erwartet. Dann soll auch wieder Gas aus Russland fließen. Berlin hatte mit Blick die Frage künftiger Lieferungen erklärt, man bereite sich auf alle Szenarien vor.

Der Preis für europäisches Erdgas ist am Dienstag spürbar gesunken. Der Terminkontrakt TTF für niederländisches Erdgas zur Lieferung im August fiel am Nachmittag auf 154 Euro für eine Megawattstunde. Gegenüber dem Vortag entsprach dies einem Minus von rund drei Prozent. Anfang Juli lag der Preis wegen der Furcht vor einem Stopp der Gaslieferungen aus Russland noch bei 186 Euro.

Händler begründeten den heutigen Kursrückgang mit einen Reuters-Bericht. Laut der Nachrichtenagentur, die sich auf zwei mit den Exportplänen vertraute Quellen beruft, werden die russischen Gaslieferungen durch die Pipeline Nord Stream 1 nach Abschluss der geplanten Wartungsarbeiten voraussichtlich am Donnerstag wieder aufgenommen, wenn auch mit niedrigerer Kapazität.

Gazprom hatte die Kapazität der Lieferungen durch Nord Stream 1 bereits im vergangenen Monat auf 40 Prozent des üblichen Niveaus gedrosselt und dies mit der Wartung einer Turbine begründet. Nun solle dieses Niveau von vor dem 11. Juli wieder aufgenommen werden, so die Insider.

Die Bundesregierung hatte mit Blick die Frage künftiger Lieferungen aus Russland erklärt, sie bereite sich auf alle Szenarien vor, auch auf ein Ausbleiben der Lieferungen nach der Wartungsphase.

Durch die Pipeline Nord Stream 1 wurden vor dem russischen Einmarsch in die Ukraine jährlich 55 Mrd. Kubikmeter Gas von Russland nach Deutschland transportiert. Inzwischen hat die Bundesrepublik seine Abhängigkeit von russischem Gas reduziert. Zu Jahresbeginn kamen noch 55 Prozent der Lieferungen aus Moskau, im Mai waren es „nur“ noch 35 Prozent. Aktuell fließt überhaupt kein Gas.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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