Ist das noch ein Bärenmarkt?
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Erwähnte Instrumente
- Nasdaq CompositeKursstand: 11.114,15 Pkt (Nasdaq) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
- Nasdaq Composite - WKN: 969427 - ISIN: XC0009694271 - Kurs: 11.114,15 Pkt (Nasdaq)
Zumindest in einer Hinsicht war die gestrige Kursrally etwas ganz Besonderes: Im Nasdaq Composite Index ging es um 760,97 Punkte an einem Tag nach oben. In Punkten gerechnet war dies der größte Kursgewinn in der Geschichte des Index. Prozentual gerechnet hat es allerdings schon Tage mit größeren Kursgewinnen im Nasdaq Composite gegeben, wobei der bisherige Rekord am 3. Januar 2000 mit einem Kursplus von 14,17 % auftrat.
Ausgelöst wurden gestrigen die Kursgewinne durch eine niedriger als erwartet ausgefallene US-Inflation im Oktober. Die Abschwächung der Teuerung macht es wahrscheinlicher, dass die US-Notenbank Fed bereits im Dezember das Tempo ihrer Zinserhöhungen verlangsamen kann.
Auch die Erwartungen, wie weit die Fed die Zinsen insgesamt erhöhen wird, haben sich nach den gestrigen Daten verringert. Die Rendite der zweijährigen US-Anleiherendite brach angesichts der niedrigeren Zinserwartungen von 4,7 % auf 4,3 % ein.
Trotz der dramatischen Kursgewinne am US-Aktienmarkt glaubt der bekannte US-Investor Carl Icahn noch nicht an ein Ende des Bärenmarktes. "Eine Rally wie diese ist natürlich sehr dramatisch, um es gelinde auszudrücken, aber so was gibt es die ganze Zeit in einem Bärenmarkt, und ich denke immer noch, dass wir uns in einem Bärenmarkt befinden", sagte Icahn in einem Interview mit dem Finanzsender CNBC.
Ein Blick in die Geschichte zeigt tatsächlich, dass die Tage mit den allergrößten Kursgewinnen typischerweise in Bärenmärkten und nicht in Bullenmärkten auftreten.
Auch mit Blick auf die US-Notenbank Fed erwartet Icahn nicht, dass die gestrigen Inflationsdaten ausreichen, um am Zinskurs etwas dramatisch zu verändern. "Ich denke, die Fed muss weiter erhöhen, und wenn sie es nicht tut, wird es in Zukunft sowieso schlimmer", betonte Icahn.
Eine erste Fed-Vertreterin sagte gestern bereits, dass man den Rückgang der Inflation im Oktober nicht überbewerten solle. Die Inflationsdaten seien nur ein positiver Datenpunkt und die US-Notenbank dürfe deshalb nicht nachlässig werden, sagte Mary Daly, Präsidentin der San Francisco Fed, in einer Online-Diskussionsrunde. Ein Rückgang der Inflationsrate von 8,2 % auf 7,7 % sei nur eine "sehr begrenzte Erleichterung". Die Inflation befinde sich damit noch nicht annähernd in der Nähe des Fed-Ziels von 2 %, betonte Daly. Eine Erhöhung des Leitzinses auf etwas über 4,5 % könne nach ihrer derzeitigen Sichtweise aber "ausreichend restriktiv" sein, um die Inflation wieder in Richtung des Ziels zu reduzieren.
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