Reißt der Ölpreis den Markt wieder in die Tiefe?
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Erwähnte Instrumente
- WTI ÖlKursstand: 35,48 $/Barrel (Commerzbank CFD) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
- WTI Öl - WKN: 792451 - ISIN: XC0007924514 - Kurs: 35,48 $/Barrel (Commerzbank CFD)
Das Debakel zu Jahresbeginn ist vergessen. Den US Indizes fehlen nur noch wenige positive Tage, um ihre Allzeithochs wieder zu erreichen. Doch ist das überhaupt realistisch?
Wie schnell die US Indizes neue Allzeithochs erreichen, hängt maßgeblich vom Ölpreis ab. Aktien und Ölpreis waren zuletzt stark korreliert. Sie liefen parallel. Das galt viele Wochen lang. Seit Mitte März gilt dieser enge Zusammenhang nicht mehr. Öl fällt, während Aktien steigen. Das ist eine deutliche Divergenz, die mit jedem Tag größer wird.
Der Markt kümmert sich aktuell nicht um den Bruch mit der Korrelation. Das kann böse enden, wenn der Ölpreis nicht bald wieder Boden gutmachen kann. Öl ist wieder auf dem Weg unter 35 Dollar zu fallen. Von dort sind Ziele bis 33 Dollar problemlos vorstellbar. Das letzte Mal, als Öl und Aktien eine hohe Korrelation aufbauten, fiel der Ölpreis unter die Marke von 35 Dollar.
Keiner kann garantieren, dass Aktien auch dieses Mal wieder einbrechen, wenn der Ölpreis Richtung 30 Dollar fällt. Ein Einbruch wie zu Beginn des Jahres scheint derzeit vollkommen unmöglich. Tatsächlich ist der Markt etwas resistenter geworden. Möglich gemacht hat das auch die US Notenbank, die dem Markt weiterhin niedrige Zinsen angekündigt hat.
Die Tatsache, dass der Markt den Ölpreis derzeit geradezu ignoriert, sollte zu denken geben. Es sollte vermieden werden, dass Anleger eines Morgens aufwachen und realisieren, was sie verpasst haben. Nun kann jeder die Kurstafeln entziffern. Der Ölpreis ist nun wirklich kein Geheimnis, doch die Bedeutung des fallenden Preises wird nicht wahrgenommen. Der Markt ist aktuell ignorant.
Wenn Risiken ausgeblendet werden ist das selten gut. Nach übertriebener Panik zu Jahresbeginn sind Marktteilnehmer aktuell sehr gelassen und blenden Probleme aus. Persönlich gehe ich nicht von einer Wiederholung der Kursbewegung im Januar und Februar aus. Eine Korrektur der extremen Rally muss jedoch erwartet werden.
Dafür können zwei Faktoren sorgen: der Ölpreis und die beginnende Berichtssaison in den USA. Spätestens, wenn Rohstoffunternehmen die Zahlen für das erste Quartal vorlegen, können Anleger kaum noch wegschauen.
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Wenn man mir einen Koffer mit Geld gibt, kann ich sensationelles vollbringen. Das man mir den Koffer aushändigt ist aber dann nur für mich sensationell...
Fundamentale Gruende werden immer nachgeliefert, mal passt es so, mal besser so. DIe derzeitige Boerse bestaerkt mich in meiner Meinung dass sie mit der Realwirtschaft nichts zu tun hat, bei der derzeitigen Geldschwemme sowieso nicht.
Ich erinnere mich noch an eine Zeit, in der ein niedriger Ölpreis von der Realwirtschaft als positiv bewertet wurde, da bspw. das produzierende Gewerbe Kostenvorteile daraus erzielen kann. Dass der Markt dieses Signal nun vermehrt umgekehrt deutet und daraus Negativsignale ableitet, kann ich ehrlich gesagt nur bedingt nachvollziehen. Für Unternehmen aus der Ölförderung bzw. -verarbeitung ist dies sicherlich anders zu bewerten.