Kommentar
08:22 Uhr, 05.04.2016

Reißt der Ölpreis den Markt wieder in die Tiefe?

Noch vor 6 Wochen schien an den Börsen die Welt unterzugehen. Nach einer sensationellen Rally ist davon keine Spur mehr. Das kann sich schnell ändern.

Erwähnte Instrumente

  • WTI Öl
    ISIN: XC0007924514Kopiert
    Kursstand: 35,48 $/Barrel (Commerzbank CFD) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • WTI Öl - WKN: 792451 - ISIN: XC0007924514 - Kurs: 35,48 $/Barrel (Commerzbank CFD)

Das Debakel zu Jahresbeginn ist vergessen. Den US Indizes fehlen nur noch wenige positive Tage, um ihre Allzeithochs wieder zu erreichen. Doch ist das überhaupt realistisch?

Wie schnell die US Indizes neue Allzeithochs erreichen, hängt maßgeblich vom Ölpreis ab. Aktien und Ölpreis waren zuletzt stark korreliert. Sie liefen parallel. Das galt viele Wochen lang. Seit Mitte März gilt dieser enge Zusammenhang nicht mehr. Öl fällt, während Aktien steigen. Das ist eine deutliche Divergenz, die mit jedem Tag größer wird.

Der Markt kümmert sich aktuell nicht um den Bruch mit der Korrelation. Das kann böse enden, wenn der Ölpreis nicht bald wieder Boden gutmachen kann. Öl ist wieder auf dem Weg unter 35 Dollar zu fallen. Von dort sind Ziele bis 33 Dollar problemlos vorstellbar. Das letzte Mal, als Öl und Aktien eine hohe Korrelation aufbauten, fiel der Ölpreis unter die Marke von 35 Dollar.

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Keiner kann garantieren, dass Aktien auch dieses Mal wieder einbrechen, wenn der Ölpreis Richtung 30 Dollar fällt. Ein Einbruch wie zu Beginn des Jahres scheint derzeit vollkommen unmöglich. Tatsächlich ist der Markt etwas resistenter geworden. Möglich gemacht hat das auch die US Notenbank, die dem Markt weiterhin niedrige Zinsen angekündigt hat.

Die Tatsache, dass der Markt den Ölpreis derzeit geradezu ignoriert, sollte zu denken geben. Es sollte vermieden werden, dass Anleger eines Morgens aufwachen und realisieren, was sie verpasst haben. Nun kann jeder die Kurstafeln entziffern. Der Ölpreis ist nun wirklich kein Geheimnis, doch die Bedeutung des fallenden Preises wird nicht wahrgenommen. Der Markt ist aktuell ignorant.

Wenn Risiken ausgeblendet werden ist das selten gut. Nach übertriebener Panik zu Jahresbeginn sind Marktteilnehmer aktuell sehr gelassen und blenden Probleme aus. Persönlich gehe ich nicht von einer Wiederholung der Kursbewegung im Januar und Februar aus. Eine Korrektur der extremen Rally muss jedoch erwartet werden.

Dafür können zwei Faktoren sorgen: der Ölpreis und die beginnende Berichtssaison in den USA. Spätestens, wenn Rohstoffunternehmen die Zahlen für das erste Quartal vorlegen, können Anleger kaum noch wegschauen.

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4 Kommentare

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  • sewiet13
    sewiet13

    Wenn man mir einen Koffer mit Geld gibt, kann ich sensationelles vollbringen. Das man mir den Koffer aushändigt ist aber dann nur für mich sensationell...

    14:56 Uhr, 05.04. 2016
  • Jimi
    Jimi

    Fundamentale Gruende werden immer nachgeliefert, mal passt es so, mal besser so. DIe derzeitige Boerse bestaerkt mich in meiner Meinung dass sie mit der Realwirtschaft nichts zu tun hat, bei der derzeitigen Geldschwemme sowieso nicht.

    11:10 Uhr, 05.04. 2016
  • WayneBrady
    WayneBrady

    Ich erinnere mich noch an eine Zeit, in der ein niedriger Ölpreis von der Realwirtschaft als positiv bewertet wurde, da bspw. das produzierende Gewerbe Kostenvorteile daraus erzielen kann. Dass der Markt dieses Signal nun vermehrt umgekehrt deutet und daraus Negativsignale ableitet, kann ich ehrlich gesagt nur bedingt nachvollziehen. Für Unternehmen aus der Ölförderung bzw. -verarbeitung ist dies sicherlich anders zu bewerten.

    09:12 Uhr, 05.04. 2016
    1 Antwort anzeigen

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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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