Analyse
06:58 Uhr, 23.10.2024

QUALCOMM und ARM eskalieren Rechtsstreit

Bloomberg News berichtete heute Nacht, dass Arm Holdings ein Lizenzabkommen mit Qualcomm kündigt, das es dem Unternehmen ermöglicht, geistiges Eigentum von Arm für die Entwicklung eigener Chips zu nutzen.

Erwähnte Instrumente

  • QUALCOMM Inc.
    ISIN: US7475251036Kopiert
    Kursstand: 173,180 $ (Nasdaq) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • Arm Holdings plc.
    ISIN: US0420682058Kopiert
    Kursstand: 152,580 $ (Nasdaq) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
    VerkaufenKaufen
  • QUALCOMM Inc. - WKN: 883121 - ISIN: US7475251036 - Kurs: 173,180 $ (Nasdaq)
  • Arm Holdings plc. - WKN: A3EUCD - ISIN: US0420682058 - Kurs: 152,580 $ (Nasdaq)

Das Ganze geschieht vor dem Hintergrund eines bereits laufenden Rechtsstreits zwischen den beiden Firmen. Die Qualcomm-Aktie gab zunächst deutlich nach.

Qualcomm hat schon Ersatz

Laut dem Bericht hat Arm Qualcomm eine Kündigung für das Abkommen zustellen lassen. Die Kündigungsfrist beträgt gerade einmal 60 Tage. Der Vertrag erlaubt Qualcomm, eigene Chips auf Basis von Arm-Standards zu entwerfen. Arm verklagte Qualcomm bereits 2022. Grund dafür war die angebliche Weigerung, nach der Übernahme von Nuvia ein neues Lizenzabkommen zu verhandeln.

Arm hatte zuvor erklärt, dass das aktuelle Chipdesign für Microsofts Copilot+-Laptops technisch direkt auf Nuvias Chip basiert und daher die Lizenz für diese Chips gekündigt wurde.

Ein Qualcomm-Sprecher bezeichnete in einer E-Mail-Erklärung die Entscheidung von Arm als "weitere unbegründete Drohung" und Arm versucht, die "Leistungsfähigkeit der marktführenden CPUs" von Qualcomm zu untergraben. "Mit einem Gerichtsverfahren, das im Dezember bevorsteht, scheint Arms verzweifeltes Manöver ein Versuch zu sein, den Rechtsprozess zu stören", so der Sprecher weiter. Qualcomm sei zuversichtlich, dass seine Rechte im Rahmen des Abkommens mit Arm bestätigt werden. Arms wettbewerbswidriges Verhalten werde nicht toleriert.

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Arm lehnte eine Stellungnahme zu dem Bericht ab.

Der Rechtsstreit zwischen den beiden Technologiekonzernen soll im Dezember vor einem Bundesgericht in Delaware beginnen. Ein Sieg von Arm könnte Qualcomm und seine etwa 20 Partner, darunter Microsoft, zwingen, die Auslieferung neuer Laptops einzustellen. Dies würde zudem einen der größten strategischen Zukäufe von Qualcomm in den letzten Jahren im Wesentlichen zunichtemachen.

Trotz der öffentlichen Auseinandersetzung zwischen den beiden Unternehmen, die sich damit gegenseitig Umsatz und Gewinn streitig machen, könnte es bereits vor dem Prozess zu einer Einigung kommen könnte.

Auch greift Qualcomm bei neuen Entwicklungen bereits auf Oryon-CPUs zurück, die selbst entwickelt worden waren, um die Lizenzvereinbarung mit Arm zu umgehen. Erst gestern hat Qualcomm die zweite Generation davon vorgestellt. Arm scheint wohl Qualcomm ausgerechnet am Tag der Vorstellung neuer Produkte mit einer Eskalation bedrohen zu wollen.

Fazit: Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass beide Firmen sich doch noch einigen werden. Wie auch immer, Qualcomm hat bereits Ersatz am Start und könnte daher nur sehr begrenzt getroffen werden. Starke Kursrückschläge laden daher eher zum Kauf ein.

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