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09:56 Uhr, 10.05.2012

Q1-Zahlen: TUI steckt weiter tief in der Verlustzone fest

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Hannover (BoerseGo.de) – Europas größter Reiseveranstalter TUI kann sich den hohen Belastungen nicht entziehen und verharrt im ersten Quartal tief in der Verlustzone. Der Umbau des Frankreich-Geschäfts und die Probleme mit Hapag-Lloyd verursachten im Quartal hohe Kosten. Wie der DAX-Konzern am Donnerstag mitteilte, ergab sich im Berichtszeitraum ein operativer Verlust vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITA) von 309,5 Millionen Euro. Im Vorjahr belief sich das Defizit noch auf 192,7 Millionen Euro.

Die Containerreederei Hapag-Lloyd, an der TUI noch einen Minderheitsanteil hält, belastete das TUI-Ergebnis mit 50 Millionen Euro. Ein Jahr zuvor hatte dieser Negativeffekt noch bei 13 Millionen Euro gelegen. Beim Nettoergebnis vor Minderheiten hatten Analysten gar noch einen höheren Verlust erwartet. TUI wies unterm Strich einen Fehlbetrag von 265,5 Millionen Euro aus, während sich der Marktkonsens auf minus 276,0 Millionen Euro belief. Im Vorjahresquartal verzeichnete TUI ein Minusnettoergebnis von 209,4 Millionen Euro.

Im eigentlichen Reisegeschäft lief es dabei dank einer Erholung im wichtigen Nordafrika-Geschäft und dem verstärkten Absatz exklusiver Urlaubsangebote besser. Damit schnitt das Unternehmen auch stärker ab als von Analysten erwartet. Von Januar bis März verbuchte TUI einen Umsatz von 3,3 Milliarden Euro und damit fast sieben Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Marktexperten stellten zuvor einen Umsatz von 3,23 Milliarden Euro in Aussicht.

Vorstandschef Michael Frenzel rechnet für das Geschäftsjahr 2011/2012 weiter mit einer leichten Steigerung beim Umsatz. Auch der Konzerngewinn soll positiv ausfallen. Dabei rechnet TUI auch den Gewinnanteil der Minderheitsaktionäre von TUI Travel ein. Die britische Veranstaltertochter gehört den Hannoveranern zu 56 Prozent. Die Tochter TUI Travel hatte sich am Mittwoch aufgrund steigender Buchungszahlen zuversichtlich für das Sommergeschäft gezeigt.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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