PVA TEPLA - Erwartungen meilenweit verfehlt?

• PVA TePla AG - WKN: 746100 - ISIN: DE0007461006 - Kurs: 18,650 € (XETRA)

Der Konzernumsatz sank im Vergleich zum Vorjahr um 12 % auf 119,6 Mio. EUR (erwartet 123,2 Mio. EUR), das EBITDA verringerte sich von 21,9 Mio. EUR auf 14,9 Mio. EUR (erwartet 16,5 Mio. EUR). Die EBITDA-Marge lag bei 12,5 %. Positiv entwickelte sich derweil die Bruttomarge, die um zwei Prozentpunkte auf 33,3 % stieg.

Der Auftragseingang wuchs um 43 % auf 103,6 Mio. EUR. Beide Geschäftssegmente trugen zu diesem Anstieg bei: Semiconductor Systems legte um 27 % auf 64,2 Mio. EUR zu, Industrial Systems verzeichnete sogar ein Plus von 79 % auf 39,4 Mio. EUR. CEO Jalin Ketter sieht darin die Bestätigung der strategischen Ausrichtung: "Unsere starke Position in technologisch anspruchsvollen Märkten verschafft uns zusätzlichen Rückenwind und eröffnet mittelfristig weitere Wachstumschancen.“

Analysten monieren deutliche Prognoseverfehlung

Der Umsatzrückgang resultierte vor allem aus projektbedingten Terminverschiebungen und einem schwächeren Auftragsvolumen aus der zweiten Jahreshälfte 2024. CFO Carl Markus Groß betonte, die anhaltend hohe Bruttomarge unterstreiche die strukturelle Ertragskraft und die Stabilität des Geschäftsmodells – auch während gezielt in Personal, Infrastruktur und Forschung investiert werde.

Strategisch stärkte PVA TePla seine Marktposition mit der Übernahme der desconpro engineering GmbH und der PVA Vision GmbH sowie einer Partnerschaft mit SENTECH Instruments. Zudem wurde die seit über zwei Jahrzehnten bestehende Kooperation mit dem belgischen Forschungszentrum imec deutlich erweitert und umfasst nun sämtliche aktuellen und künftigen Metrologielösungen des Unternehmens.

Für das Gesamtjahr bestätigt der Vorstand seine Prognose, rechnet jedoch mit Werten am unteren Ende der Bandbreiten. Erwartet werden ein Umsatz von 260 bis 280 Mio. EUR und ein EBITDA von 34 bis 39 Mio. EUR. Analysten erwarten derzeit 262 Mio. EUR Umsatz und ein EBITDA von 36 Mio. EUR. Der Konsens hat also noch etwas Luft nach unten.

An der Börse fiel die Reaktion entsprechend verhalten aus: Die Aktie gab im vorbörslichen Handel um mehr als 14 % auf knapp 18 EUR nach, erholte sich im Xetra-Handel dann aber wieder deutlich. Analysten führten dies auf deutlich unter den Erwartungen liegende Umsatz- und EBIT-Zahlen (40 % weniger als erwartet) im zweiten Quartal zurück, werteten jedoch den starken Auftragseingang positiv.

Fazit: Die PVA-TePla-Aktie hatte im Vorfeld der Zahlen eine satte Kursrally abgeliefert. Jetzt kommen eher mäßige Quartalszahlen auf den Tisch. Klar - da fliehen einige Anleger wieder. Mittelfristig ist das Unternehmen auf einem soliden Pfad. Kurzfristig würde ich zunächst aber abwarten. Auch Kurse zwischen 15 und 16 EUR könnten wieder ins Blickfeld rücken. Der Auftragseingang liegt trotz des Plus immer noch spürbar unterhalb des Umsatzes.

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