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12:24 Uhr, 04.08.2015

Puerto Rico: Das "kleine Griechenland" steht vor der Pleite

Das bitterarme und hochverschuldete Puerto Rico ist so gut wie pleite. Nachdem das US-Außenterritorium von einer öffentlichen Anleihe der staatlichen Public Finance Corporation (PFC) nur einen Bruchteil bedienen konnte, hat die Ratingagentur Moody's den Zahlungsausfall erklärt.

Puerto Rico (Godmode-Trader.de) - Puerto Rico - auf Deutsch „Reicher Hafen“ - wird seinem Namen ganz und gar nicht mehr gerecht. Das bitterarme und hochverschuldete Land ist so gut wie pleite. Nachdem das US-Außenterritorium von einer öffentlichen Anleihe der staatlichen Public Finance Corporation (PFC) über insgesamt 58 Millionen Dollar nur 628.000 Dollar bedienen konnte, hat die Ratingagentur Moody's kurzer Hand den Zahlungsausfall erklärt. Puerto Rico habe nicht die Mittel, all seine bevorstehenden Schuldenrückzahlungen zu leisten", teilte Moody's mit. Die Ratingagentur Standard & Poor's hatte bereits Mitte Juli erklärt, eine Pleite sei „unumgänglich“. Am 15. August müsste Puerto Rico weitere 700 Millionen Dollar zurückzahlen. Es gilt als sicher, dass auch diese Tilgung nicht vonstatten gehen wird.

Puerto Ricos Gouverneur Alejandro García Padilla hatte bereits Ende Juni Zahlungsausfälle angekündigt, sollten die Gläubiger kein Entgegenkommen zeigen. „Ziel ist ein Moratorium, um die Begleichung der Schulden einige Jahre zurückzustellen“, wird Padilla zitiert. Das Land kommt auf einen Schuldenberg von insgesamt rund 72 Milliarden Dollar. Die Wirtschaft liegt am Boden. Laut der Zeitung „Die Welt“ hat sich die Zahl der Erwerbstätigen in den letzten zehn Jahren halbiert. Von den 3,6 Millionen Einwohner leben heute 45 Prozent unter der Armutsgrenze.

Puerto Rico ist als selbstverwaltetes Außengebiet zwar amerikanisches Territorium, aber kein Bundesstaat. Ob Hilfe aus Washington kommt, bleibt fraglich. Bisher gibt keine Signale, dass die US-Regierung über Hilfen nachdenkt.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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