Kommentar
08:14 Uhr, 11.07.2024

Inflation in Deutschland schwächt sich ab

Der Anstieg der Verbraucherpreise in Deutschland hat sich im Juni etwas verlangsamt, wie endgültige Daten bestätigen.

Die Verbraucherpreise erhöhten sich im Juni gegenüber dem Vorjahresmonat um 2,2 %, wie das Statistische Bundesamt am Morgen bestätigte. Im Mai hatte die Jahresveränderungsrate 2,4 % betragen. Vorläufig war für Juni bereits eine Inflationsrate von 2,2 % gemeldet worden.

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Die sogenannte Kerninflationsrate, bei der die stark schwankenden Nahrungsmittel- und Energiepreise ignoriert werden, schwächte sich von 3,0 % im Mai auf 2,9 % im Juni ab und lag damit zum ersten Mal seit Februar 2022 wieder unter 3 %. Die Energiepreise lagen im Juni um 2,1 % niedriger als im Vorjahresmonat, die Nahrungsmittelpreise um 1,5 % höher.

„Die Energie- und Nahrungsmittelpreise dämpfen seit Jahresbeginn die Inflationsrate“, sagte Ruth Brand, Präsidentin des Statistischen Bundesamtes (Destatis), laut Pressemitteilung. „Demgegenüber beobachten wir weiterhin überdurchschnittliche Preiserhöhungen bei Dienstleistungen.“ Dienstleistungen verteuerten sich binnen Jahresfrist überdurchschnittlich um 3,9 %. Im Mai war die dämpfende Wirkung des Deutschlandtickets auf die Teuerungsrate der Dienstleistungen entfallen.

Im Vergleich mit dem Vormonat stiegen die Verbraucherpreise im Juni um 0,1 %, nach einem Anstieg um ebenfalls 0,1 % im Mai.

Auf Basis des europaweit einheitlich definierten HVPI-Index verlangsamte sich der Anstieg der Verbraucherpreise im Juni auf eine Jahresrate von 2,5 %, nach 2,8 % im Mai. Im Vormonatsvergleich stiegen die Verbraucherpreise auf HVPI-Basis um 0,1 %. Damit wurden die vorläufig gemeldeten Ergebnisse bestätigt.

Fazit: Die Teuerung in Deutschland hat sich im Juni abgeschwächt, wie endgültige Daten bestätigen. Nach einer leichten Beschleunigung im Mai zeigt damit die Entwicklung im Juni wieder in die von der EZB gewünschte Richtung. Besonders wichtig für die Finanzmärkte sind heute aber die US-Verbraucherpreisdaten für Juni, die um 14:30 Uhr MESZ gemeldet werden. Eine weitere Abschwächung der Teuerung dürfte die Wahrscheinlichkeit weiter erhöhen, dass auch die US-Notenbank Fed in den kommenden Monaten die Zinswende einleitet.

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