Positiver Trend in den Nebenwerte-Indizes SDAX und MDAX bleibt intakt
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Stuttgart (BoerseGo.de) - Trotz des Kurseinbruchs im November bleiben die deutschen Nebenwerte-Indizes SDAX und MDAX stark. „Gerade die Werte aus dem MDAX haben die Kursrückschläge im November sehr schnell wieder weggesteckt, so dass sich am grundlegenden positiven Trend im Nebenwertesegment insgesamt nichts geändert hat“, betont Holger Stremme, Fondsmanager des LBBW Dividenden Strategie Small & MidCaps. Ein Grund für diese gute Entwicklung liege darin, dass sich gerade kleinere Unternehmen, die oft in einer speziellen Nische zu Hause sind, schneller auf veränderte Marktbedingungen einstellen können als große Konzerne.
„Für Investoren ist der deutsche Nebenwertemarkt allein aufgrund seiner Größe interessant, aber auch einige Nebenwerte aus Italien und Spanien sind attraktive Investments“, so der Experte. In vielen Fällen verfügten diese Unternehmen über eine hohe Exportquote beziehungsweise einen hohen Auslandsumsatzanteil, seien also nur in geringem Maße von der wirtschaftlichen Entwicklung im jeweiligen Heimatland abhängig. In Deutschland seien das Firmen wie der Hersteller von Vakuumtechnik Pfeiffer Vacuum oder Schienentransport-Anbieter SMT Scharf, in Italien der Bremsenhersteller Brembo und in Spanien der Nahrungsmittelhersteller Viscofan.
„Das Thema Fusionen und Übernahmen hat im Nebenwerte-Segment verstärkt an Bedeutung gewonnen“, sagt Stremme. So seien bereits in jüngster Vergangenheit einige kleinere Übernahmen zu beobachten gewesen. „Weil größere Deals derzeit aber schwierig sind, suchen große Unternehmen nun nach kleineren Übernahmezielen unter den Nebenwerten“, erläutert Stremme. Angesichts der schwächeren Weltkonjunktur falle es großen Unternehmen schwer, organisch zu wachsen. Die Rahmenbedingungen für Übernahmen sind derzeit gut, weil zum einen viele Firmenkassen gut gefüllt seien und zum anderen die Bedingungen, zu denen sich Unternehmen derzeit Geld am Markt beschaffen könnten, ebenfalls günstig seien. Gerade bei den Nebenwerten seien aber auch Venture Capital- und Private-Equity-Firmen verstärkt auf der Suche nach geeigneten Kandidaten. So seien zuletzt etwa beim Haushaltswarenhersteller WMF oder bei der Douglas-Holding US-Finanzinvestoren als Käufer eingestiegen.
Bei der Auswahl von Nebenwerten legt Stremme als Stockpicker großen Wert vor allem auf solide Unternehmenszahlen, eine intakte Wachstumsstory und die langfristigen Geschäftsperspektiven, die auch in Zukunft eine stabile Dividendenzahlung ermöglichen. Vor diesem Hintergrund fällt der Timing-Aspekt für Stremme bei der Anlageentscheidung grundsätzlich weniger ins Gewicht. Allerdings betont der Experte, dass sich bei volatilen Märkten durch Übertreibungen nach unten gleichwohl günstige Kurse zum Einstieg nutzen lassen. Auf- und Abstiege von Unternehmen in bestimmte Indizes spielen für den Fondsmanager bei der Anlageentscheidung ebenfalls nur eine untergeordnete Rolle. Interessanter sei, dass sich die Aufnahme einer Aktie in einen Index in der Regel positiv auf die Liquidität und die Analysten-Coverage des Unternehmens auswirke.
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