Portugal deckt sich erfolgreich am Kapitalmarkt ein
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Lissabon (BoerseGo.de) - Portugal hat sich am Kapitalmarkt erfolgreich mit 1,25 Milliarden Euro versorgt und im Gegenzug zehn- und vierjährige Staatsanleihen ausgegeben. Für das bis Oktober 2014 laufende Papier werden Zinsen in Höhe von 5,4 Prozent fällig, für die bis 2020 laufende Anleihe müssen 6,7 Prozent berappt werden. Damit ist die Rendite bei der kürzer laufenden Anleihe zwar höher als zuletzt angegeben. Bei dem länger laufenden Papier ist sie jedoch deutlich niedriger. Am Montag hatte sie noch bei bis zu 7,3 Prozent gelegen.
Bei der Emission einer zehnjährigen Anleihe war die Nachfrage 3,2-mal so hoch wie das Angebot. Eine vierjährige Anleihe war 2,6-fach überzeichnet und damit etwas weniger begehrt.
Ein wichtiges Signal für die Märkte ist, dass die Zinsen für langlaufenden Anleihen knapp unter sieben Prozent liegen. Diese Marke hatte Finanzminister Fernando Teixeira dos Santos als Schmerzgrenze für die Refinanzierung des Landes bezeichnet.
Portugal gilt nach Griechenland und Irland als nächster Wackelkandidat der Euro-Zone. Mit Kürzungen in nie da gewesener Höhe will die Regierung das Schuldendefizit in diesem Jahr auf 7,3 und im nächsten auf 4,3 Prozent (gemessen am BIP) drücken. Insgesamt muss das Land bis zum Frühjahr 15 Milliarden Euro auftreiben, um alte Schulden zu refinanzieren. Nach Ansicht der meisten Bankenvolkswirte wird die Staatsfinanzierung für Portugal so teuer, dass es wohl oder übel unter den Euro-Schutzschirm schlüpfen muss.
Nach Angaben der portugiesischen Tageszeitung "Publico" laufen bereits die technischen Vorbereitungen für eine EU-Milliardenhilfe. Die Unterstützung könnte 60 bis 100 Milliarden Euro betragen.
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.