Analyse
17:50 Uhr, 19.02.2020

PLUG POWER - Ein Paradies der Zocker

Der Brennstoffzellenwahnsinn an der Börse kennt inzwischen keine Grenzen mehr. Man fühlt sich an andere Hypes wie die Kryptos 2017 oder Cannabisaktien 2018 zurückerinnert. Eine Sau muss anscheinend immer durchs Dorf getrieben werden. Wir betrachten den Chart von Plug Power.

Erwähnte Instrumente

  • Plug Power Inc.
    ISIN: US72919P2020Kopiert
    Kursstand: 5,075 $ (NASDAQ) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • Plug Power Inc. - WKN: A1JA81 - ISIN: US72919P2020 - Kurs: 5,075 $ (NASDAQ)

Börse ist einfach ein Irrenhaus. Das zeigt nicht nur der Gesamtmarkt, der durch die Liquiditätsschwemme der Notenbanken bewertungstechnisch so langsam vollständig aus den Angeln gehoben wird, das zeigen auch diverse Hypes, die oft ebenso schnell verschwinden, wie sie gekommen sind. 2017 der Krypto-Boom, der Erinnerungen an den Neuen Markt wach werden ließ. 2018 der Cannabis-Boom. Die Aktien sind inzwischen fast allesamt in der Versenkung verschwunden. Und 2019/20 sind Aktien aus dem Brennstoffzellensektordie neuen Hoffnungsträger. Das passt ja auch wunderbar zur grünen Welle in Deutschland.

Alles schon einmal dagewesen

Wenn ich Namen wie Ballard Power oder Plug Power höre, muss ich zwangsläufig schmunzeln. Denn wenn Sie meinen, dass der aktuelle Hype der erste bei diesen Aktien ist, muss ich Sie leider enttäuschen. Wer den Crash nach der Jahrtausendwende mitgemacht hat, weiß, dass diese Aktien damals schon gespielt worden sind. Und witzigerweise mit denselben Begründungen wie aktuell. Für alle Jungspunde, die diese Zeit verpasst haben: Das Allzeithoch der Ballard-Power-Aktie liegt bei knapp 145 USD, aktuell notiert der Wert bei 13,50 USD. Das Allzeithoch des Anteilscheins von Plug Power notiert bei sage und schreibe 1.565 USD, aktuell stehen wir bei gut 5,00 USD. Keines der beiden Unternehmen hat je aufgezeigt, dass es ein funktionierendes Geschäftsmodell besitzt, geschweige denn Gewinne schreiben kann. Und das wird sich in den kommenden Jahren auch nicht ändern.

Doch nach 20 Jahren kann man es ja mal wieder probieren, die Stories zu verkaufen. Es ist in meinen Augen jedenfalls ungemein wichtig, dies klarzustellen, denn bei der aktuellen Berichterstattung rund um diese Aktien könnte man fast meinen, die Unternehmen hätten den heiligen Gral gefunden. Es handelt sich also um reinrassige Zockerpapiere.

Nachdem dies klargestellt wurde, widmen wir uns dem Chart von Plug Power. Denn natürlich kann man auch diese Zockerpapiere traden. Es fließt aktuell Geld in den Sektor, das zeigen die hohen Volumina. Wenn die Positionsgröße passt, kann man auch hier mitspielen. Man muss sich allerdings im Klaren sein, dass das Geld auch schnell komplett weg sein kann, das haben die Kryptos gezeigt, das haben die Cannabisaktien gezeigt.

Klammern wir diese Fakten aus und konzentrieren wir uns rein auf den Chart von Plug Power, so kann der Hype dort auch noch ganz andere Ausmaße annehmen. Knackpunkt war im Big Picture der Ausbruch über die Marke von 3,20 USD, der eine langfristige Bodenbildung abschloss. In dieser Woche bricht der Wert unter ansehnlichem Volumen auf neue Zwischenhochs aus. Widerstände und damit Trendziele für die kommenden Monate liegen bei 5,48, 6,47 und 8,48 USD. Dreht der Markt völlig durch, sind auch die Hochs aus dem Jahr 2014 bei rund 11,72 USD wieder erreichbar.

Erst ein Rücksetzer unter die Marke von 3,20 USD zerstört den Boden im Chart. Ob Plug Power in diesem Fall erneut zum Pennystock verkommen wird, wird die Zeit zeigen.

Jahr 2019 2020e* 2021e*
Umsatz in Mrd. USD 235,84 302,80 397,54
Ergebnis je Aktie in USD -0,38 -0,29 -0,16
Gewinnwachstum - -
KGV - - -
KUV 6,5 5,1 3,9
PEG 0,7 0,7
*e = erwartet
Plug-Power-Aktie (Monatschart)
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12 Kommentare

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  • Generik
    Generik

    Die Kryptos sind ja doch völlig anderes Kaliber. Für die Meisten noch nicht mal verständlich. Aber wenn manche der Finanz- Professoren dennoch in Bitcoin einen zu speichernden Wert sehen, kann man annehmen, dass es so ist. Es ist eine digitale, nicht zu kopierende "Raffinesse", die einmalig ist und den "legalen" Betrug unmöglich macht. Ich schätze Ihre Kommentare aber was Sie über die Brennstoffzelle schreiben stimmt leider oder zum Glück nicht. Wenn schon Busse und Schiffe, Lastwagen und vieles mehr mit dem Wasserstoffantrieb funktioniert, kann nicht verläugnet werden. Oder wollen Sie sagen, dass "Facebook" mehr Sinn macht! Das Geschäftsmodell von den von Ihnen erwähnten Firmen ist einfach genial und macht Sinn nicht nur an der Börse.

    18:39 Uhr, 19.02.2020
  • Hoeli
    Hoeli

    Die Story ist die gleiche wie vor 20 Jahren. Und sie wird auch nicht verkauft. Sie wird nur anders wahrgenommen von den Anlegern, da sich auch die Rahmenbedingungen geändert haben. Da spielt sicher das verstärkte ökologische Bewusstsein heutzutage eine Rolle. Aber ebenso der technische Fortschritt der vergangenen 20 Jahre.

    Und was die Geschäftsmodelle angeht: nicht profitabel zu wirtschaften heißt nicht, dass man kein funktionierendes Business hat. Wenn ich da nur an Amazon denke. Wie lange hat es gedauert bis die mal schwarze Zahlen schrieben?

    Ich bin überzeugt, dass die Brennstoffzelle eine gewichtige Rolle in unserer Zukunft einnehmen wird und werde meine Aktien halten. Bis 1.564 USD. :-)

    18:05 Uhr, 19.02.2020
    2 Antworten anzeigen
  • Sascha Huber
    Sascha Huber Experte für Kryptowährungen

    Also bei den Kryptos ist nichts weg, der Bitcoin steht wieder über 10.000 US-Dollar und somit "nur" noch rund 50% unter Allzeithoch. Und auch das werden wir bald wiedersehen!! ;)

    17:53 Uhr, 19.02.2020
    1 Antwort anzeigen

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Über den Experten

Bastian Galuschka
Bastian Galuschka
Chefredakteur

Bastian Galuschka ist seit über 20 Jahren an der Börse aktiv. Er entdeckte bereits zu Schulzeiten seine Leidenschaft für die Börse. Über fünf Jahre lang war der Diplom-Volkswirt als Redakteur bei einem bekannten Anlegermagazin tätig und verantwortete dort den Bereich Charttechnik. Seit März 2013 verstärkt er die Redaktion der stock3 AG. Bastian Galuschka kombiniert bei seinen Analysen gerne Fundamentaldaten mit charttechnischen Aspekten. Gerade im Smallcapbereich hat sich der Analyst über viele Jahre ein fundiertes Wissen aufgebaut. Seit Juni 2023 ist Galuschka Chefredakteur von stock3.

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