Platzt bald die Immobilienblase?
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Die Anzeichen für eine Überhitzung auf dem deutschen Wohnimmobilienmarkt mehren sich. Nachdem die Immobilienpreise bereits seit 2010 rasant gestiegen sind, hat sich der Anstieg seit dem vergangenen Jahr noch einmal beschleunigt.
So lagen die Preise für Wohnimmobilien im Schlussquartal 2015 und im ersten Quartal 2016 deutschlandweit um jeweils mehr als 6,5 Prozent über dem entsprechenden Quartal des Vorjahres, wie aktuelle Preisdaten von Online-Immobilienportalen zeigen.
Die folgende Grafik zeigt die Preisentwicklung auf dem deutschen Wohnimmobilienmarkt anhand des Häuserpreisindex des Statistischen Bundesamts. Der Index umfasst alle typischen Markttransaktionen von Eigentumswohnungen sowie Ein-und Zweifamilienhäusern, bei denen das Gebäude einschließlich des Grundstücks als "Gesamtpaket" veräußert wird. Für das vierte Quartal 2015 und das erste Quartal 2016 wurde der Index dabei mit aktuellen Preisdaten von Onlineportalen extrapoliert, da hierfür noch keine offiziellen Daten vorliegen.
Die Flucht in Sachwerte wie Immobilien hat sich seit dem vergangenen Jahr noch einmal beschleunigt. Dies dürfte auch mit der weiteren Lockerung der Geldpolitik durch die Europäische Zentralbank (EZB) zusammenhängen.
Doch der rasante Anstieg der Immobilienpreise kann sich ohne Korrektur nicht endlos fortsetzen. Denn die privaten Einkommen und Vermögen sind weit weniger stark gestiegen als die Immobilienpreise.
Außerdem steigen die Mieten nicht so stark wie die Kaufpreise für Immobilien. Dadurch kommt es zu einem beständigen Rückgang der Mietrendite von nicht selbst genutzten Immobilien, was Immobilien als Anlageform weniger attraktiv macht. Allerdings entspricht eine sinkende Mietrendite auch dem deutlich gesunkenen Zinsniveau: Da festverzinsliche Geldanlagen kaum noch Rendite abwerfen, geben sich Immobilieninvestoren auch mit einer geringeren Mietrendite zufrieden, da vorhandenes Geld ja irgendwo angelegt werden muss.
Auch das zuletzt stark gestiegene Volumen an Immobilienkrediten spricht für eine Preisblase auf dem deutschen Häusermarkt. So haben die Wohnungsbaukredite Ende 2015 ein neues Rekordvolumen erreicht und das Wachstum war so hoch wie seit 13 Jahren nicht mehr. Zunehmende Kreditfinanzierung ist ein wichtiges Merkmal von Preisblasen. Anleger kaufen Immobilien in Erwartung steigender Preise zunehmend auf Pump. Schwächt sich der Preisanstieg dann irgendwann ab, weil die reale Nachfrage sinkt, kollabiert der schuldenfinanzierte Immobilienboom und die Preise gehen dramatisch zurück.
Noch steigen die Immobilienpreise weiter. Doch das Risiko ist wächst: Wer jetzt noch sein Geld in Immobilien anlegt, könnte nahe des Hochpunkts in den Markt einsteigen.
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Grundregel an allen Märkten lautet doch: Alles steigt so lange bis es fällt..!
Ist doch das selbe "Gewäsch" von manchen wie im ersten Quartal 2015 bzgl. des Aktienmarktes..."die Aktienmärkte werden weiter steigen, solange....", "die können doch gar nicht fallen..."
Wacht auf! Die Immobilienpreise werden zurückkommen, wenn auch nicht gleich... Angebot und Nachfrage werden das regeln, da hat Herr Baron schon recht. Spätestens in 8-9 Jahren, wenn sich die ersten ihre Darlehen nicht mehr leisten können, könnte es düster werden.
by the way: vergleicht doch mal die aktuellen Neubaupreise mit den Preisen für Bestandsimmobilien! Bin mal gespannt wer da auf Sicht von 10 -15 Jahren einen Gewinn mit Neubauten machen will (vorher verkauft der Deutsche auch mit Gewinn nicht.... er müsste ja Steuern zahlen!) :-)
Es ist wie ein Luftballon.. So auch bei Immobilien.. Alles was immer weiter aufgebläht wird platzt irgendwann.. Das war so in den USA und China... Warum sollte es hier anders sein????? Zumal mehr Leute die Wohnungen auf Kredit kaufen müssen und die Zinsen werden auch wieder steigen.....
Gekauft wird doch jetzt nur nach dem Motto " Jeden Morgen steht ein neuer dummer auf, der mir morgen die Bude teurer wieder abkauft" Und die Einstellung wird schnell kippen, denn Kapital ist ein scheues Reh. Sobald die NB's erste Signale senden wird diese Blase platzen. In berlin habe ich meine ETW 1993 für doppelte verkauft ( kauf war 01.1989 ) Gut war Glück und so auch nicht geplant ;-)))
Aber es wird doch gerade der Normalsterbliche sein, der einen Kredit für die Anschaffung einer Immobilie aufnimmt. Die "Reichen" haben ohnehin schon genug und nehmen den Kredit nur auf, um evtl. die Steuervorteile nutzen zu können.
Und dieser Normalsterbliche wird sich eben nicht die maßlos überteuerte Wohnung in München kaufen können - trotz Kredit.
Wenn in den Gebieten also die Preise fallen, dann trifft es nicht die breite Masse, sondern diejenigen, die ohnehin schon viel Geld haben. Und die sollten das verschmerzen können. Die Nachfrage nach der bezahlbaren 3 Zimmer Wohnung in guter Lage wird sich nicht ändern, solange wir keine Trendumkehr der Urbanisierung erleben. Aber nach wie vor zieht es die Menschen in die Städte.
In den Ballungsgebieten und selbst in Gebieten, die vor einigen Jahren nicht von Immobilienengpässen betroffen waren, treten neben der verhandenen Nachfrage organisierte Wohnungskäufer auf, Makler, die in deren Auftrag unterwegs sind und Geldanleger aus Süd- und Osteuropa vertreten. Diese suchen nach Alternativen für ihre Geldanlagen. Solange die Geldpolitik so bleibt, sehe ich kein Ende dieser Entwicklung. Gerade wenn die Zinsen gegen Null tendieren, rechnet sich die Rendite auch teurer Immobilieninvestments. Jede Verszinsung einer Immobilie, die positiv ist, ist derzeit besser, als das Risiko von Geld auf der Bank bei Nullzins oder gar Negativzinspolitk. Daher wird die "Blase", besser die Investitionsneigung in Immobilien bestehen bleiben, solange die Zinspolitk sich nicht ändert. Und danach sieht es nicht aus.
Lieber Oliver, das ist doch blanke Theorie. Die gleichen Sätze habe ich schon vor 20, 30 Jahren gehört. In den wirtschaftlich interessanten Ballungsräumen (s.u.) haben wir viele Nachfrager und ein zunehmend geringeres Angebot. Ihr Argument würde zutreffen, wenn die Baumöglichkeit / -tätigkeit nach oben offen wäre. Ist sie aber nicht. Daher auch die zunehmende Verdichtung der Wohngebiete - in München werden (neue) Reihenhäuser mit 120 m² Wohnfläche auf 140 m² Grund gebaut, Kosten 700.000 €. Fazit: alles dichter, alles enger, alles teurer. So ist die Wiklichkeit.
Herzlichen Gruß
"Schwächt sich der Preisanstieg dann irgendwann ab, weil die reale Nachfrage sinkt, kollabiert der ..." Wie kann die reale Nachfrage sinken, wenn es zig-fach mehr Nachfrager als Objekte gibt? Siehe München, Frankfurt, Hamburg. Ihr Artikel bezieht sich doch nicht etwa auf Mec-Pom?
Sehr geehrter Herr Baron,
ich schätze Ihre Artikel hier bei GMT sehr und kann aus diesen immer wieder einmal gute Informationen gewinnen.
Dieser Artikel ist jedoch der bisher qualitativ schlechteste, den ich überhaupt von Ihnen gelesen habe.
Mag man dem Grundtenor einer Überhitzung am Immobilienmarkt (allerdings hauptsächlich in bestimmten Regionen, nicht flächendeckend!) noch zustimmen, scheint der Artikel dennoch oberflächlich recherchiert, basiert m.M.n. auf nur wenigen dürftigen Daten und erwähnt wichtige (z.T. widersprüchliche!) Faktoren nur am Rande bzw. lässt andere komplett weg.
Da bin ich von Ihnen deutlich bessere Artikel gewohnt.
Dennoch viele Grüße :-)