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14:45 Uhr, 24.08.2010

Photovoltaikbranche: Auch Frankreich will Förderungen zurückfahren

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Paris (BoerseGo.de) – Was die Deutschen können, das können die Franzosen schon lange! Nachdem in Deutschland die Einspeisevergütungen bei Photvoltaikanlagen markant um 16 Prozent gekürzt werden, zieht Frankreich nach und senkt den Abnahmepreis für Solarstrom. Vom 1. September an soll es zwölf Prozent weniger geben, wie mehrere französische Zeitungen am Dienstag übereinstimmend berichteten. Zudem plant die Regierung laut "Les Echos", im kommenden Jahr die Förderung auf maximal 500 Megawatt zu begrenzen.

Die Meldung ist ein Schlag ins Gesicht für die Photovoltaikbranche: Denn Frankreich galt nach den Kürzungen in Deutschland als ein wichtiger Hoffnungsträger in Europa. Zudem könnte sich ein Dominoeffekt ergeben. Auch in Italien und Tschechien sind Einschnitte geplant. Solaraktien standen am Dienstag an den Börsen allgemein unter Druck.

Mit den kurzfristig angesetzten Kürzungen der Abnahmepreise will Frankreich Kosten sparen und Spekulationen verhindern, schreibt die Zeitung "Le Figaro" unter Berufung auf das Wirtschaftsministerium. In Deutschland hatte es wegen der lange erwarteten Kürzungen zum 1. Juli im zweiten Quartal einen beispiellosen Run auf Solaranlagen gegeben, da sich viele Investoren noch die alte Förderung sichern wollten. Der Abnahmepreis in Frankreich liegt derzeit zwischen 37 und 50 Cent je Kilowattstunde für Unternehmen und bei 58 Cent für private Anlagen. Frankreich liegt im europäischen Vergleich bei der Produktion von Solarstrom bislang weit hinten. Um die Förderung nicht aus dem Ruder laufen zu lassen, plant die französische Regierung zudem die Einführung einer Deckelung. Die französische Regierung rechnet trotzdem nicht mit einem Einbruch der Zubauzahlen. Bis 2020 sollen 5.400 Megawatt Solarleistung am Netz sein. Insgesamt sollen dann 23 Prozent des Stroms aus erneuerbaren Energien kommen.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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