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16:35 Uhr, 22.08.2018

Peking will kleine und mittlere Unternehmen noch stärker unterstützen

Die politische Führung in Peking versucht seit Jahren, die Finanzierungsbedingungen für kleinere Firmen zu verbessern. Die meisten Analysten sagen allerdings, dass sich die Probleme noch vergrößert hätten, da in der Hauptsache die staatlich unterstützten Unternehmen an günstigere Kredite kommen.

Peking (Godmode-Trader.de) - Statt sich aufeinander zuzubewegen, überraschte US-Präsident Donald Trump wiederholt mit neuen Forderungen gegen China. Er verlangt von Peking nicht weniger als eine Abkehr von zentralen volkswirtschaftlichen Zielen und Strategien. Derzeit ist eine Delegation aus Peking in Washington, um in Verhandlungen einen Kompromiss bei den Themen Zoll- und Handelspolitik zu erreichen.

Die chinesische Zentralbank PBoC verzichtet trotz der gestiegenen Risiken durch den Handelskonflikt mit den USA vorerst auf größere Konjunkturspritzen, will aber dennoch vor allem kleine und mittlere Unternehmen unterstützend unter die Arme greifen. Die Geldpolitik werde eine bessere Balance zwischen stabilem Wachstum und Risikomanagement herstellen und Finanzinstitutionen dazu ermutigen, Mittel in ausgewählte Sektoren zu leiten, zitierte das China Internet Information Center (CIIC) Zhu Hexin, den neu ernannten Vizegouverneur der Notenbank.

Zhu sagte demnach auch zu, die Liquidität auf einem angemessenen und ausreichend hohen Niveau beizubehalten. Zudem solle sichergestellt werden, dass die Geldpolitik der Zentralbank auch in der Wirtschaft ankomme.

Die politische Führung in Peking versucht seit Jahren, die Finanzierungsbedingungen für kleinere Firmen zu verbessern. Die meisten Analysten sagen allerdings, dass sich die Probleme noch vergrößert hätten, da in der Hauptsache die staatlich unterstützten Unternehmen an günstigere Kredite kommen.

In diesem Jahr hat die Zentralbank bisher 2,4 Bio. Yuan in den Finanzsektor geleitet, vor allem durch eine Senkung der Mindestreservequote und Operationen am offenen Markt. Mitte April lockerte die Notenbank die Mindestreservesätze für die meisten Geschäftsbanken um einen vollen Prozentpunkt. Die Maßnahme soll auch dabei helfen, die Auswirkungen der politisch beschlossenen geringeren Kreditvergabe für die Volkswirtschaft abzufedern. Damit will Peking das Schuldenproblem der Unternehmen in den Griff bekommen.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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