Peking stemmt sich gegen die Talfahrt an den Aktienmärkten
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Peking (Godmode-Trader.de) - Die vergangene Handelswoche verlief für den chinesischen Aktienmarkt alles andere als gut. Der Shanghai Composite sackte zum Wochenschluss auf 3.687 Zähler und entfernte sich damit deutlich von der Marke von 4.000 Indexpunkten. Damit weitete sich der Rückgang vom Jahreshoch von vor wenigen Wochen auf fast 30 Prozent aus.
Die politische Führung schreitet nun abermals gegen die Abverkäufe ein. Nachdem bereits die geldpolitischen Maßnahmen vom letzten Juniwochenende verpufft sind, folgten nun am vergangenen Samstag und Sonntag neuerliche Ankündigungen aus Peking. Börsengänge werden bis auf Weiteres gestoppt, Wertpapierhändler und Investmentfonds haben sich zu längerfristigen Aktienkäufen verpflichtet und der Staat wird den Aktienkauf auf Pump (Margin Trade) unterstützen. Dies gaben staatliche Stellen, Finanzfirmen und Branchenverbände in mehreren Mitteilungen bekannt.
Auch aus dem Umfeld der People’s Bank of China (PBOC) kommen zusätzliche Maßnahmen: So wurde am Sonntag gemeldet, dass die Zentralbank einem staatsnahen Wertpapierhändler, der China Securities Finance Corporation, Liquiditätshilfen zur Verfügung stellen würde. Und chinesischen Presseberichten zufolge signalisierte auch der Vorsitzende der China Securities Regulatory Commission (CSRC) bereits weiteres Kapital zur Unterstützung des Aktienmarktes.
Durch die Maßnahmen soll das Vertrauen insbesondere der Privatanleger wieder hergestellt werden. Der Shanghai Composite startete am Montag denn auch etwas fester in die neue Handelswoche. Es brauche Zeit, um den Markt zu stabilisieren, schrieb die Zeitung der Kommunistischen Partei auf dem in China populären Kurznachrichtendienst Weibo. „Während dieses Prozesses sollten Anleger Vertrauen und Geduld haben statt ihren Kopf zu verlieren“.
Gemeinsam mit der erfolgten Zusage von Liquiditätshilfen durch die PBOC bestehe durchaus eine hohe Wahrscheinlichkeit dafür, dass ein Crash abgewendet werde, kommentiert die NordLB. Allerdings existiere auch ein nicht vernachlässigbares Risiko für einen Imageschaden. Schließlich sei Peking bemüht, die eigenen Finanzmärkte international salonfähig zu machen – staatliche Eingriffe würden nicht gut ins Bild passen.
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