Fundamentale Nachricht
12:34 Uhr, 09.04.2018

Peking erhöht Druck auf Nordkorea

Im Streit um Nordkoreas Atom- und Raketenprogramm verkündete China die Umsetzung neuer Sanktionen gegen das Nachbarland. Nach Angaben des Handelsministeriums in Peking, dürfen Maschinen, Software und Technologie, die einen „doppelten Verwendungszweck“ haben nicht mehr nach Nordkorea exportiert werden.

Peking (Godmode-Trader.de) - Sanktionen und Strafzölle - diese Parameter dominieren derzeit die internationale Politik. Und mittendrin steht China. Die Volksrepublik kommt aus den Schlagzeilen nicht mehr raus. Mit den USA verschärft sich derzeit der Streit um Handelsbeschränkungen, im Umgang mit dem Unruhestaat Nordkorea ziehen die beiden Großmächte zumindest offiziell an einem Strang.

Nun hat Peking den Druck auf den Nachbarn Nordkorea erhöht. Im Streit um dessen Atom- und Raketenprogramm verkündete China die Umsetzung neuer Sanktionen gegen das Nachbarland. Nach Angaben des Handelsministeriums in Peking, dürfen Maschinen, Software und Technologie, die einen „doppelten Verwendungszweck“ haben nicht mehr nach Nordkorea exportiert werden. China setze damit von der UN beschlossene Sanktionen um. „Doppelter Verwendungszweck“ bedeutet, dass die sanktionierten Produkte alsosowohl für zivile Zwecke als auch für militärische, wie die Herstellung von Waffen genutzt werden können.

Freilich hat Peking eigene Interessen, Nordkorea klein zu halten. Ein Atomkonflikt in unmittelbarer Nachbarschaft ist so ziemlich das letzte, was sich die chinesische Führung vorstellen kann. Allerdings könnte auch ein Zusammenbrechen des koreanischen Staates unangenehme Folgen haben. Man denke nur an Flüchtlingsströme, oder US-Militär vor der eigenen Grenze. Deshalb fährt Peking eine zweigleisige Strategie: Die mitbeschlossenen UN-Sanktionen gegen Nordkorea werden umgesetzt, dem Regime in Pjöngjang aber zugleich Spielraum gelassen. Ein scharfes Ölembargo lehnt Peking aus diesem Grund strikt ab.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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