PDD-Tochter Temu nimmt US-Direktversand wieder auf
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- PDD Holdings IncKursstand: 128,210 $ (Nasdaq) - Zum Zeitpunkt der VeröffentlichungVerkaufenKaufen
- PDD Holdings Inc - WKN: A2JRK6 - ISIN: US7223041028 - Kurs: 128,210 $ (Nasdaq)
Die chinesische Billig-E-Commerce-Plattform Temu hat den direkten Versand von Waren aus chinesischen Fabriken an US-Verbraucher wieder aufgenommen. Gleichzeitig erhöht das Unternehmen seine Werbeausgaben in den Vereinigten Staaten, nachdem eine vorläufige Einigung im Handelsstreit zwischen Washington und Peking für Entspannung gesorgt hat. Laut Informationen von Lieferanten, Partnern und Investoren hat Temu die sogenannten "vollständig verwalteten Sendungen", bei denen der Konzern den Großteil der Logistik und Zollformalitäten für die Anbieter übernimmt, bereits im Juli wieder eingeführt. Der Dienst war im Mai ausgesetzt worden.
Zudem hat die zur in Shanghai ansässigen PDD Holdings gehörende Gruppe ihre Marketingbudgets in den USA wieder aufgestockt. Zwei Insider bestätigten der FT, dass Temu die Werbeausgaben wieder auf das Niveau des ersten Quartals zurückführen will – bevor der ehemalige US-Präsident Donald Trump seine weitreichenden Zolltarife ankündigte. Das sind gute News auch für die Unternehmen, bei denen Temu massiv Werbung schaltet, wie z.B. Meta.
Rückschlag durch Trumps Zollpolitik
Im April hatte Trump Pläne zur Abschaffung der sogenannten "De-minimis"-Ausnahmeregelung für Sendungen im Wert von unter 800 USD aus China angekündigt. Dies hätte Zölle von über 100 % bedeutet und insbesondere Geschäftsmodelle wie das von Temu empfindlich getroffen. Temu reagierte prompt auf die Ankündigung. Das Unternehmen erklärte, alle Bestellungen für den amerikanischen Markt künftig von Lieferanten aus den USA zu beziehen und setzte den Direktversand aus China im Mai aus.
Das Geschäftsmodell von Temu
Temu hat sich als aggressiver Wettbewerber zu etablierten Online-Händlern wie Amazon und zu Fast-Fashion-Anbietern wie Shein positioniert. Die Plattform ermöglicht es chinesischen Herstellern, eine breite Palette von Produkten – von Kleidung über Elektronik bis hin zu Haushaltswaren – zu extrem niedrigen Preisen direkt an internationale Kunden zu verkaufen. Das Geschäftsmodell basiert auf der Umgehung von Zwischenhändlern und der Nutzung direkter Lieferketten aus China.
Wende im Handelskonflikt
Gespräche zwischen den USA und China im Mai führten zu einer vorübergehenden Einigung. Washington stimmte zu, die zusätzlichen Zölle auf chinesische Waren für 90 Tage auf 30 % zu senken. Für Kleinpakete aus China wurde der Zollsatz auf 54 % reduziert, wobei die tatsächliche Rate je nach Versandart variieren kann. Diese Vereinbarung wurde kürzlich um weitere 90 Tage verlängert.
Zusätzlich haben die USA angekündigt, die "De-minimis"-Ausnahmen ab dem 29. August für alle Länder aufzuheben, was bedeutet, dass künftig alle Pakete mit geringem Wert zollpflichtig werden. Im vergangenen Jahr bearbeitete die US-Zoll- und Grenzschutzbehörde 1,3 Mrd. solcher Pakete im Gesamtwert von 64,6 Mrd. USD
Sheng Lu, Professor für die Modeindustrie an der Universität von Delaware, analysiert die Lage wie folgt: "Aufgrund der allgemeinen Zollerhöhungen müssen sogar reguläre Marken und Einzelhändler ihre Preise erheblich anheben. Dies wird den Preisdruck auf Temu und Shein verringern." Selbst mit den aktuellen Abgaben sei der Direktversand für Unternehmen wie Temu immer noch kostengünstiger als der Unterhalt von Lagern und Beständen in den USA.
Fazit
US-Konsumenten kommen wieder in den zweifelhaften Genuss der Temu-Billigwaren, werden aber wohl etwas tiefer in die Tasche greifen müssen. Ob das jetzt das Ende des Liedes ist, kann kein Mensch sicher sagen, denn eine Einigung in Handelsfragen muss heutzutage nicht lange Bestand haben.
Lesetipp: PDD HOLDINGS - Die Temu-Mutter kämpft mit Zöllen und Preisdruck

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