Fundamentale Nachricht
17:34 Uhr, 24.06.2019

Palladium: Fortsetzung der Rally oder Preiskorrektur?

Palladium erhält derzeit wohl durch spekulative und technische Käufe Auftrieb. Doch die Lage kann sich schnell ins Gegenteil verkehren.

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  • Palladium
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Frankfurt/ London (Godmode-Trader.de) - Palladium startete ausgehend bei 840 Dollar/Unze seit Mitte August 2018 bis in den späten März dieses Jahres eine beeindruckende Rally und kletterte in diesem Zeitraum in der Spitze bis auf 1.615 Dollar/Unze. Dies stellte nahezu eine Wertverdoppelung dar. Längst hatte Palladium das Brudermetall Platin abgehängt. Doch das hohe Niveau lud zu Gewinnmitnahmen ein. Es folgte ab dem 21. März 2019 eine steile Abwärtsbewegung bis 1.344 US-Dollar binnen weniger Handelstag.

Bis Anfang Juni stellte sich ein schwankungsreicher Kursverlauf zwischen 1.300 bis 1.430 Dollar ein. Ausgehend von 1.330 Dollar/Unze arbeitet Palladium seit der zweiten Juni-Woche aber an einer Renaissance, die den Wert bisher bis auf 1.530 Dollar/Unze trieb. Wiederholt sich nun die Rally, nur in einer steileren und heftigeren Version hin zu einem neuen Allzeithoch?

Fundamental herrscht auf dem Markt nach wie vor ein Angebotsdefizit. Dies spricht zwar für steigende Notierungen, doch gleichzeitig besteht die Gefahr, dass der Hauptabnehmer des Metalls - die Autoindustrie - Palladium durch Platin substituieren könnte. Allein der Preisunterschied ist gewaltig - aktuell rund 700 Dollar je Unze. Zwar kann eine Umstellung nicht von jetzt auf gleich erfolgen, doch sollte die Preisdifferenz weiter andauern, wird ein Umdenken der Industrie immer wahrscheinlicher.

Laut Einschätzung von Johnson Matthey steht die Automobilindustrie in diesem Jahr für rund 85 Prozent der gesamten Palladiumnachfrage. Das heißt aber auch, dass das Metall in hohem Ausmaß von der Autoindustrie-Nachfrage abhängig ist. Sollte es nun etwa tatsächlich im Herbst zu US-Importzöllen auf Autos und Autoteile aus der EU kommen, wäre Palladium davon unmittelbar betroffen. Die Platinnachfrage ist immerhin breiter aufgestellt: Die Autoindustrie macht hier Johnson Matthey zufolge nur 37 Prozent der gesamten Nachfrage aus.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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