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14:04 Uhr, 05.12.2019

OPEC-Treffen: Gerüchteküche läuft heiß

Wie wir das Ölkartell OPEC und seine Kooperationspartner auf die voraussichtlich geringere Öl-Nachfrage im kommenden Jahr reagieren? Am Markt kursieren verschiedene Vorstöße. Experten gehen von schwierigen Verhandlungen auf dem anstehenden Ministertreffen in Wien aus.

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  • Brent Crude Öl
    ISIN: XC0009677409Kopiert
    Kursstand: 63,44800 $/bbl. (FXCM) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Wien (Godmode-Trader.de) - Unmittelbar vor dem Treffen der OPEC+-Allianz am Donnerstag und Freitag in Wien ist weiterhin unklar, wohin die Reise gehen wird und ob sich die OPEC-Staaten und ihre Partner auf eine Verlängerung der geltenden Förderbeschränkung einigen können. Die 14 OPEC-Mitglieder verhandeln am Donnerstag zunächst unter sich. Am Freitag schließlich trifft sich die große Runde, inkl. der 10 weiteren Kooperationspartner, mit Russland als führendem Verhandlungspartner.

Sollte sich die Gruppe wider Erwarten auf eine zusätzlich Drosselung der täglichen Förderung verständigen, könnten sich die Ölpreise ruckartig verteuern. Im Gegenzug droht ein Preisrutsch, sollte die OPEC+ lediglich das Ende des Förderabkommens per Anfang April 2020 bestätigen. Der Mittelweg wäre, die laufende Selbstbeschränkung von 1,2 Mio. Barrel pro Tag das Jahr 2020 über weiterlaufen zu lassen.

Zuletzt forderte der irakische Minister eine Vertiefung der Drosselungen um weitere 400.000 Barrel Öl am Tag, ruderte dann aber zu einem späteren Zeitpunkt wieder zurück. Dem Vernehmen nach schloss sich Saudi-Arabien dem Vorstoß aber an, nicht zuletzt, weil der Börsengang des staatlichen Ölriesen Saudi Aramco vor der Tür steht und ein Ölpreisabfall zum jetzigen Zeitpunkt desaströs für den IPO-Erfolg wäre. Der russische Energieminister Alexander Nowak will eine Entscheidung hingegen vertagen. „Stärkere Kürzungen als um 400.000 Barrel pro Tag scheinen kaum mehrheitsfähig“, erwartet Carsten Fritsch von der Commerzbank. „Richtig schwierig wird es morgen, wenn die Nicht-OPEC-Länder wie Russland zu den Beratungen hinzustoßen. Russland steht stärkeren Produktionskürzungen besonders skeptisch gegenüber“.

In den USA gab es in der letzten Woche laut US-Energieministerium derweil einen überraschend starken Rückgang der US-Lagerbestände um 5 Mio. Barrel. Zugleich fand ein kräftiger Aufbau der Lagerbestände von Ölprodukten statt, was am Markt aber keine Beachtung fand.

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2 Kommentare

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  • blackmonday
    blackmonday

    ne wohl ein eher ein Weihnachtsmärchen an das du glaubst!

    06:25 Uhr, 06.12.2019
  • thomas84
    thomas84

    wti jetzt zu 43.89 binnen Tagen das wär Weihnachten:-)

    20:35 Uhr, 05.12.2019

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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