OPEC-Produktionsdrosselung - Ein Akt der Verzweiflung?
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Algerien/ New York (Godmode-Trader.de) - Rohöl soll mittelfristig teurer werden. Das ist das erklärte Ziel der OPEC, der Organisation der Erdölexportierenden Länder. Allen voran das größte OPEC-Förderland Saudi-Arabien lechzt nach stärkeren Preisen. Die Strategie mit einer immer stärkeren Produktion die Konkurrenz aus dem Markt zu drängen, schadet dem arabischen Land selbst. Die Devisenreserven schmelzen dahin, die Leistungsbilanz hat auch schon bessere Zeiten erlebt. Niemand hat damit gerechnet, dass der Ölpreis im Tief auf 30 US-Dollar je Barrel abrutschen würde, während sich die Nicht-OPEC-Produktion so robust zeigen würde.
Die jüngste Entscheidung des Ölkartells bedeutet im Ergebnis eine Absenkung der Produktion um fast 750.000 Barrel täglich gegenüber dem Niveau von August dieses Jahres, wie Katars Energieminister Mohammed al-Sada in Algier sagte. Wird dies reichen, die Ölschwemme auf dem internationalen Ölmarkt entscheidend zu verringern? Saudi-Arabien scheint den anderen Ländern entgegengekommen zu sein. Dem Iran, Nigeria und Libyen gestand der saudische Energieminister al-Falih Ausnahmeregelungen zu. „Das Problem der Überschüsse ist nicht gelöst, sollten diese Länder ihre Kapazitäten wieder voll ausschöpfen“, kritisiert Rohstoffexperte Eugen Weinberg von der Commerzbank. Zudem stelle sich die Frage, wie Fehlverhalten, sprich „Cheating“, bestraft werden solle. Die wichtigste Erkenntnis aber sei, dass die Rückkehr zur alten OPEC-Strategie der Preiskontrolle über die Mengen nicht mehr aufgehe.
Rohstoffexperten von Goldman Sachs haben sich über die Folgen eine exakten Umsetzung der Übereinkunft Gedanken gemacht. „Sollte die Fördergrenze in der ersten Hälfte 2017 eingehalten werden, könnte dies die Ölpreise um 7 bis 10 US-Dollar steigen lassen, schrieben die Analysten. Die Experten der Privatbank Metzler geben zu Bedenken, dass es weiterhin ein weltweites Überangebot an Öl geben wird. Dafür sorgten der wichtige Ölförderer Russland und die Fracking-Industrie in den USA. „Für eine spürbare Reduzierung des Angebots müssten neben der OPEC auch andere wichtige Akteure eingebunden werden“.
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