OPEC+ muss drosseln
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- Brent Crude ÖlKursstand: 54,82 $/bbl. (Citi) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
New York/ London (Godmode-Trader.de) - Die Abwärtsbewegung der Rohölpreise setzte sich am Dienstagmorgen zunächst weiter fort, zuletzt kam es aber zu einer Verschnaufpause. Ein Barrel der Nordseesorte Brent kostete gegen Mittag 54,89 US-Dollar. Das waren 44 Cent mehr als am Montag. Der Preis für US-Rohöl der Sorte WTI stieg um 80 Cent auf 50,91 Dollar. In der Nacht auf Dienstag kostete WTI zeitweise weniger als 50 Dollar.
Die Treibstoffnachfrage in China ist im Zuge der Ausbreitung des Coronavirus spürbar - die Rede ist von 20 Prozent - eingebrochen, was sich im Preis für Brent widerspiegelt. Dessen Terminkurve ist mittlerweile ansteigend, was ein kurzfristiges Überangebot signalisiert. Eine Reihe unabhängiger Raffinerien in China versucht, angesichts der anschwellenden Lagerbestände an raffinierten Produkten anstehende Rohöl-Lieferungen zu verschieben. Und es gibt Berichte, dass bis zu 18 unabhängige Raffinerien in der Volksrepublik ihre Produktionsrate zurückfahren werden, teilweise bis auf Null. „Die angekündigten Einschränkungen bei der Rohölverarbeitung in China liegen in der Summe näher bei 1 Mio. als bei 500.000 Barrel pro Tag“, schätzt die Commerzbank.
So wird es immer wahrscheinlicher, dass die Allianz OPEC+ handeln muss, um die Preise zu stabilisieren. Die große Frage ist, ob die Gruppe sich zu einer signifikanten Förderdrosselung einigen kann. Möglich wäre nach Einschätzung der ING Bank eine gemeinsame Produktionskürzung um weitere 500.000 Barrel pro Tag. Aber alles darüber hinaus dürfte schwer zu erreichen sein. Laut Commerzbank kursieren Meldungen, wonach Saudi-Arabien zu einer temporären Kürzung der Fördermenge um bis zu 1 Mio. Barrel pro Tag bereit sein soll. „Wenn die Nachfrageverluste in der derzeitigen Größenordnung bis ins zweite Quartal hinein anhalten sollten, werden wir noch schwächere Preise sehen“, sind Analysen der ING überzeugt.
Die Produktion der OPEC belief sich nach Schätzungen von Umfragen von Bloomberg im Januar auf 28,37 Mio. Barrel am Tag, was einem Rückgang von 500.000 bpd entspricht. Die Senkung ist hauptsächlich auf die Folgen des Bürgerkriegs in Libyen zurückzuführen. Zusätzlich ist noch das Ausscheiden Ecuadors zu berücksichtigen. „Es hängt somit maßgeblich von Saudi-Arabien ab, ob der Ölmarkt wieder ins Gleichgewicht gebracht wird“, urteilten Commerzbank-Analysten.
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