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14:13 Uhr, 03.03.2020

OPEC-Förderung so niedrig wie zuletzt Anfang 2009

Laut einer Bloomberg-Umfrage lag die Produktion der OPEC im Februar im Monatsdurchschnitt bei 27,91 Mio. bpd, was einem Rückgang von 480.000 Barrel im Vergleich zum Januar-Niveau entspricht und die niedrigste monatliche Produktion seit April 2009 darstellt.

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    Kursstand: 53,11800 $/bbl. (FXCM) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

New York/ London/ Frankfurt (Godmode-Trade.de) - Die Ölpreise konnten gestern im Zuge einer allgemeinen Entspannung an den Börsen ebenfalls Boden gutmachen. Am Markt wurde auf die Hoffnung staatlicher und geldpolitischer Hilfen in der Coronavirus-Krise verwiesen, die die Stimmung aus dem Keller holen konnte. Heute kann das frisch eroberte Terrain am Ölmarkt weitgehend verteidigt werden. Im Mittagshandel kostete ein Barrel Brent zuletzt 52,60 Dollar. Der Preis für US-Rohöl der Sorte WTI stieg auf 48,50 Dollar.

Fed-Chef Jerome Powell war am Freitag der erste der prominenten Währungshüter, der betonte, dass die Notenbank in der Krise alle notwendigen Instrumente zur Unterstützung der Wirtschaft einsetzen werde, falls dies nötig sei. Die Bank of England, Bank of Japan, und die EZB folgten mit Beistandsbekundungen. „Die Hilfsangebote der Zentralbanken mag den Märkten eine gewisse Atempause verschaffen, aber letztlich müssen diese selbst erkennen, wann der Ausbruch seinen Höhepunkt erreicht hat und das Schlimmste überstanden ist“, kommentierten Analysten der ING.

In China gibt es bereits erste Anzeichen dafür, dass das Land zur Normalität zurückkehrt. Die Zahlen neuer Krankheitsfälle von Covid-19 sind deutlich zurückgegangen, und die Aktivitäten der Raffinerien deuten darauf hin, dass eine Erholung der Kraftstoffnachfrage eingetreten ist, wenn auch auf vergleichsweise niedrigem Niveau.

Im Fokus für den Ölmarkt steht das OPEC+-Treffen in Wien an diesem Donnerstag und Freitag. Die Ölstaaten-Allianz müsste den Markt dabei mit weitgehenden Kürzungsbeschlüssen überraschen, wenn sie den Preisen Unterstützung liefern will. Es ist mittlerweile klar, dass die vom Gemeinsamen Technischen Ausschuss empfohlene Kürzung der Fördermenge um zusätzliche 600.000 Barrel pro Tag (bpd) nicht ausreichen wird.

Laut einer Bloomberg-Umfrage lag die Produktion der OPEC im Februar im Monatsdurchschnitt bei 27,91 Mio. bpd, was einem Rückgang von 480.000 Barrel im Vergleich zum Januar-Niveau entspricht und die niedrigste monatliche Produktion seit April 2009 darstellt. Libyen, das von der Vereinbarung über Produktionskürzungen ausgenommen ist, war bürgerkriegsbedingt der Hauptgrund für die niedrige Förderung. Tripolis ist auch die große Unbekannte für die OPEC+ und erschwert die Entscheidungsfindung auf dem dieswöchigen Treffen, da nicht abzusehen ist, wann sich die libysche Produktion wieder normalisieren wird.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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