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17:01 Uhr, 16.11.2020

OPEC+: Die nächsten zwei Wochen bringen die Entscheidung

Die schleppende Nachfrageerholung und ein Produktionsanstieg des OPEC-Mitglieds Libyen nach einer achtmonatigen Hafenblockade zwingt die OPEC+-Gruppe, ihre Pläne zur Lockerung der derzeitigen Kürzungen im Januar zu überdenken.

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London/ Wien (Godmode-Trader.de) - Die OPEC+-Gruppe hat ihre Ölförderkürzungen im Oktober zu 101 Prozent umgesetzt und damit vor den wichtigen Treffen in den kommenden zwei Wochen, die die Entscheidung mit sich bringen werden, ob das Bündnis angesichts der sich verschlechternden Nachfrageaussichten eine Kehrtwende bei der Lockerung der Kürzungen vollziehen wird, ein positives Zeichen gesetzt.

Die Konformität im vergangenen Monat wird auf 101 Prozent geschätzt, wie Insider der OPEC+ am Freitag der Nachrichtenagentur Reuters berichteten. Das offizielle Überprüfungsergebnis durch den Gemeinsamen Technischen Ausschuss (JTC) der OPEC+ wird am heutigen Montag verkündet. Die monatliche Sitzung des Gemeinsamen Ministeriellen Überwachungsausschusses (JMMC) findet dann am morgigen Dienstag statt.

Im September lag die Umsetzungsquote aller OPEC+-Mitglieder bei 102 Prozent, was der höchste Wert seit Mai darstellte, wie der JMMC nach seinem Treffen im Oktober erklärte. Angesichts der prekären Marktbedingungen und -aussichten war von allen Mitglieder eine strikte Umsetzung der Vorgaben gefordert worden.

Die Marktbedingungen und -aussichten stellen sich seit dem letzten Treffen im Oktober noch trüber dar, da die großen Volkswirtschaften in Europa mehr oder weniger strikte Lockdowns durchführen, um die erneute Ausbreitung des Corona-Virus einzudämmen. Anfang vergangener Woche hat die OPEC infolgedessen ihre Erwartungen für die weltweite Ölnachfrage das fünfte Mal in Folge nach unten revidiert.

Die schleppende Nachfrageerholung und ein Produktionsanstieg des OPEC-Mitglieds Libyen nach einer achtmonatigen Hafenblockade zwingt die OPEC+-Gruppe derzeit, ihre Pläne zur Lockerung der derzeitigen Kürzungen um 2 Mio. bpd im Januar zu überdenken. Die morgige JMMC-Sitzung ist zwar nicht ermächtigt, das laufende Förder-Abkommen zu ändern, aber der Ausschuss kann der für den 1. Dezember geplanten Vollversammlung der OPEC+ entsprechende Maßnahmen empfehlen.

Die OPEC+ erwägt laut Bloomberg eine drei- bis sechsmonatige Verschiebung des ursprünglich geplanten Hochfahrens der Förderquoten, während eine Option für tiefere Einschnitte nicht sehr wahrscheinlich sei.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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