Analyse
15:10 Uhr, 06.12.2018

OKTA – Ein Rekordquartal jagt das nächste

Okta übertrifft mit den Zahlen zum 3. Quartal erneut alle Erwartungen. Im letzten Jahr ist die Aktie um mehr als 110 % gestiegen. Lohnt es sich noch in dieses wachstumsstarke US-Unternehmen einzusteigen oder ist der Zug schon abgefahren? In diesem Artikel erfahren Sie die Antwort!

Erwähnte Instrumente

  • Okta Inc.
    ISIN: US6792951054Kopiert
    Kursstand: 60,650 $ (NASDAQ) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
    VerkaufenKaufen
  • Okta Inc. - WKN: A2DNKR - ISIN: US6792951054 - Kurs: 60,650 $ (NASDAQ)

Okta hat gestern nachbörslich die Zahlen zum abgelaufenen Quartal veröffentlicht und konnte erneut seine eigenen Vorgaben sowie die Analystenerwartungen übertreffen. Es wurde im Durchschnitt ein Umsatz von 97 Mio. USD und Non-GAAP EPS von - 0,11 USD erwartet.

3 Quartal 2018/2019

Q3 2018/2019

Q3 2017/2018

Prozentuale Veränderung

Umsatz

105,6 Mio. USD

66,9 Mio. USD

+ 58 %

GAAP operativer Verlust

-28,5 Mio. USD

-34,5 Mio. USD

/

GAAP EPS

-0,27 USD

-0,35 USD

/

Non-GAAP operativer Verlust

-6,5 Mio. USD

-19,4 Mio. USD

/

Non-GAAP EPS

-0,04 USD

-0,19 USD

/

Eine weitere wichtige Kennzahl aufgrund des Businessmodells von Okta ist der durch Abo Einnahmen generierte Umsatz. Dieser ist um 55 % auf 97,7 Mio. USD gestiegen. Im Rahmen dieser Kennzahl ist eine hohe Kundenbindung essenziell, vor allem seitens Großkunden. Diese definiert Okta als Kunden mit jährlich wiederkehrenden Umsatzbeiträgen von über 100.000 USD. Okta konnte die Anzahl dieser Kunden um 55 % steigern, welches einem Rekordzuwachs von 100 neuen Großkunden innerhalb von einem Quartal entspricht. Insgesamt konnte Okta die Kundenanzahl um 42 % auf 5600 Kunden steigern. Hiervon sind 1037 Großkunden.

Laut Unternehmen ist eine allgemeine Beschleunigung des Kundenwachstums ersichtlich. Hier spielen neben Oktas einmaligem Businessmodell sowie der gezielten Pflege bestehender Beziehungen und dem Aufbau neuer Kundenbeziehungen auch die zunehmend wachsenden Kollaborationen mit großen strategischen Beratungsfirmen hinein. Namenhafte Kooperationspartner sind unter anderem Deloitte und VMware, welche Unternehmen und Konzerne im Bereich Cyber Security beraten.

Okta konnte zudem in diesem Quartal einen wichtigen Meilenstein erreichen: Das Unternehmen hat wie angekündigt erstmals positive Free-Cash-Flows berichtet. Diese betragen 1,4 Mio. USD im Vergleich zu Verlusten von 11,2 Mio. USD im Vorjahr. Das Unternehmen schreibt zwar nach wie vor Verluste, dennoch ist dies der von Investoren erwartete erste Schritt in Richtung Profitabilität.

Basierend auf den Zahlen hat das Unternehmen die erwarteten Ergebnisse für das 4. Quartal 2018/2019 bekannt gegeben und die Erwartungen für das gesamte Fiskaljahr 2019 erneut nach oben korrigiert.

Q4 2018/2019

Prozentuale Veränderung

Gesamtjahr 2018/2019 (alt)

Gesamtjahr 2018/2019 (neu)

Prozentuale Veränderung

Umsatz

107 – 108 Mio. USD

39 – 40 %

372 – 375 Mio. USD

391 – 392 Mio. USD

52 – 53 %

Non-GAAP
operativer Verlust

-12,5 – -11,5 Mio. USD

/

-59 – -57 Mio. USD

-49 – -48 Mio. USD

/

Non-GAAP EPS

-0,09 – -0,08 USD

/

-0,48 – -0,46 USD

-0,37 – -0,36 USD

/

Jetzt in die Aktie einsteigen?

Das wachstumsstarke US-Unternehmen ist erst seit April 2017 börsennotiert und konnte seitdem eine kontinuierlich starke Performance vorweisen. Stand heute ist die Aktie seit dem IPO um über 130 % gewachsen. Ein Grund für das starke Wachstum ist neben dem innovativen Businessmodell sicherlich, dass Okta seit Börsennotieren jedes Quartal die Erwartungen übertreffen konnte. Nun liegt die Frage nahe, lohnt es sich noch in dieses wachstumsstarke Unternehmen einzusteigen oder ist der Zug abgefahren?

Okta hat derzeit ein Kurs-Umsatz-Verhältnis von rund 19 und liegt damit deutlich über den meisten cloudbasierten Konkurrenten. Solch eine hohe Bewertung zu rechtfertigen wäre für jedes Unternehmen schwierig, jedoch besonders, wenn man noch Verluste schreibt. Wie geschrieben, ist Oktas kontinuierliche Outperformance der Erwartungen ein starker Wachstumstreiber der Aktie. Sollte das Unternehmen die Outperformance Historie in einem Quartal nicht fortsetzen können, könnten starke Rücksetzer die Folge sein. Doch auch gute Zahlen sind keine Garantie für weitere Rallys.


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Okta eröffnete nach sensationellen Zahlen vergangenen September mit einem Gap-Up von 16 %. Dieses Gap wurden aber in den folgenden Wochen wieder abverkauft. Innerhalb von 2 Monaten fiel die Aktie um rund 40 % von 74 USD auf 44 USD zurück. Diese Entwicklung wurde sicherlich durch die generelle Schwäche der Tech Branche in den vergangenen Wochen verstärkt, dennoch könnte dies ein erster Hinweis gewesen sein, dass Aktionären die Aktie als zu teuer bewertet haben. In den nimmt die Aktie jedoch wieder Kurs nach oben, mit einem Anstieg von 50 % innerhalb von 2 Wochen. Dies deutet auf erneut starkes Interesse seitens der Investoren hin.

Okta - Aktie
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Ein weiterer Faktor, der beachtet werden sollte, sind die hohen Ausgaben für Marketing und Vertrieb. Okta hat dieses Quartal 48 % des Umsatzes, sprich 40,7 Mio. USD für Marketing und Vertrieb ausgegeben. Im vergangenen Jahr waren es sogar 65 % des Umsatzes. Hohe Marketing und Vertriebs Ausgaben sind ein beliebtes Vorgehen bei wachstumsstarken Unternehmen und der Erfolg dieser Strategie spiegelt sich auch im Quartalsbericht von Okta wider. Dennoch ist im Hinterkopf zu behalten, dass ein Rückgang dieser Ausgaben in der Zukunft, Probleme nach sich ziehen könnte, wie beispielsweise ein Rückgang der derzeit kontinuierlich hohen Wachstumsrate. Allerdings hat Okta im Rahmen des jährlichen “Okta Investor Days“ bekannt gegeben, auch in Zukunft den Fokus auf kontinuierliches Wachstum legen zu wollen. Über die nächsten 5 Jahre strebt das Unternehmen nachhaltiges jährliches Wachstum von 30 % an.

Ein weiteres Argument, dass für Okta spricht, ist das Erreichen eines zentralen Meilensteins in diesem Quartal: Okta konnte erstmals positive Free-Cash-Flows berichten. Eine wichtige Kennzahl, die seitens der Aktionäre kritisch erwartet wurde. Okta hatte bekannt gegeben diesen Meilenstein bis Ende 2018 erreichen zu wollen. Ein Verfehlen dieser Erwartung hätte aller Wahrscheinlichkeit nach starke Kursrückgänge nach sich gezogen. Die Bekanntgabe, dass Okta diesen Meilenstein bereits im abgelaufenen Quartal erreicht hat, könnte jedoch die entgegengesetzte Wirkung haben und die starke Kurserholung der letzten Wochen bestätigen. Zudem hat das Unternehmen erneut bewiesen, dass es seine Ankündigungen hält, welches besonders im Hinblick auf den oben erwähnten 5 Jahres Ausblick eine wichtige Rolle spielen könnte.

Fazit:

Die Frage ob Sie jetzt noch in Okta investieren sollten hängt somit von Ihrem individuellen Investitionshorizont ab. Okta könnte in nächster Zeit weiterhin starken Schwankungen ausgesetzt sein, ähnlich der letzten Wochen. Einerseits aus Unternehmensgründen, wie der durchaus sportlichen Bewertung, andererseits auch aufgrund der allgemein erhöhten Volatilität am Markt. Insbesondere in der Technologie Branche. Somit könnte es aus kurzfristiger Sicht riskant sein, jetzt noch in die Aktie einzusteigen.

Mittel bis langfristig gesehen eignet sich Okta nach wie vor für eine Investition und bleibt ein Top-Kandidat meiner Kategorie 3 - Spekulative Aktien. Das Unternehmen hat mit diesen Quartalszahlen erneut bestätigt, dass es kontinuierlich gute Performance und starkes Wachstum liefern kann und sich klar positioniert, dass es gezielt anstrebt dies auch über die nächsten Jahre beizubehalten. Das Unternehmen selbst sieht drei Kernfaktoren als zukünftige Erfolgstreiber: Der Trend, dass Unternehmen aus jeglichen Branchen stark in den Ausbau ihrer technologischen Entwicklung investieren, um ihre Kunden besser ansprechen zu können. Der generelle Trend zur Cloud in diesem Kontext und die damit einhergehende essenzielle und allgegenwärtige Frage nach Cyber-Sicherheit. Cyber-Sicherheit wird auch in Zukunft eine zentrale Rolle spielen und aller Wahrscheinlichkeit nach noch weiter an Wichtigkeit gewinnen.

Ein weiterer interessanter Aspekt ist, dass J.P. Morgan Analysten Okta aufgrund der Einzigartigkeit des Produktes als klaren potenziellen Kandidaten für zukünftige Übernahmen in der Softwarebranche sehen. Weitere Informationen hierzu und eine ausführliche Analyse zu M&As in der Softwarebranche können Sie in meinem Artikel "Was ist der nächste Mega-Deal der Softwarebranche?" nachlesen.


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