Fundamentale Nachricht
12:56 Uhr, 07.12.2016

OPEC steht unter hohem Erfolgsdruck

Die OPEC produziert auf Rekordniveaus und entfernt sich immer mehr von ihren niederigeren Zielen, die ab Januar greifen sollen. Zudem verliert die Organisation an Glaubwürdigkeit. Am Wochenende will das Kartell mit weiteren Förderländern über Beschränkungen beraten, die es selbst nicht einhalten kann.

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  • WTI Öl
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    Aktueller Kursstand:   (JFD Brokers)

New York/ Zürich/ Wien (Godmode-Trader.de) - Die Ölpreise gaben am Dienstag erstmals seit der OPEC-Sitzung der letzten Woche signifikant nach, wobei die WTI-Rohölpreise im Tagesverlauf unter 51 US-Dollar pro Barrel rutschten. Die OPEC wird am kommenden Wochenende erneute Gespräche mit 14 Ölförderstaaten führen, die nicht Mitglieder des Kartells sind. Ziel der Beratungen ist es, eine zusätzliche Zurückhaltung dieser Förderländer zu bewirken. Gemeinsam fördern die eingeladenen Nicht-OPEC-Produzenten nach Angaben von Analysten der Credit Suisse 18,8 Mio. Barrel pro Tag, was rund 20 Prozent des weltweiten Angebots entspricht.

Unterdessen weiten die OPEC-Förderländer ihre Produktion nach wie vor aus, bevor die Angebotskürzungen im Januar umgesetzt werden sollen. Bloomberg zufolge ist die OPEC-Produktion vom November auf 34,2 Mio. Barrel pro Tag angestiegen, was deutlich über den jüngst vereinbarten 32,5 Mio. Barrel pro Tag liegt. Im gleichen Zug mit der rekordverdöchigen Produktion nimmt die Glaubwürdigkeit der OPEC im Hinblick auf die Gespräche mit den Förderländern ab. „Die OPEC-Länder stehen unter einem immer höheren Druck stehen, die vereinbarten Kürzungen tatsächlich umzusetzen“, schreibt die Credit Suisse. Bei einer schwachen Einhaltung der Vereinbarung könnte der Ölpreis die jüngsten Gewinne recht schnell wieder abgeben. Die Analysten behalten ihre positive Einschätzung des Energiesektors jedoch vorerst unverändert bei.

Die US-Rohölproduktion fällt außerdem nicht so stark wie erwartet. Die US-Energiebehörde EIA hat am Dienstag ihre Produktionsprognose nach oben revidiert und erwartet nun nur noch einen Rückgang um 560.00 Barrel pro Tag in diesem Jahr und um 80.000 Barrel pro Tag im kommenden. Das Tief sei im September bei 8,6 Mio. Barrel pro Tag erreicht worden, hieß es. Bis Ende 2017 soll die Produktion wieder auf 9 Mio. Barrel pro Tag steigen.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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