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13:17 Uhr, 10.03.2020

Ölpreiskrieg zwischen Saudi-Arabien und Russland eskaliert

Der Preiskrieg zwischen Saudi-Arabien und Russland eskaliert. Riad will die tägliche Fördermenge nun massiv ausweiten, auch Russland kündigte an, seine Pumpen noch mehr Öl aus dem Boden holen zu lassen. Die Ölschwemme nimmt immer gewaltigere Ausmaße an

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  • Brent Crude Öl
    ISIN: XC0009677409Kopiert
    Kursstand: 37,49300 $/bbl. (FXCM) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

New York/ Wien/ Riad (Godmode-Trader.de) - Die Rohölpreise sind am Montag zunächst in der Spitze um mehr als 31 Prozent gefallen - so stark wie seit 1991 nicht mehr an einem Tag. Damit reagierten die Märkte auf die Ankündigungen Saudi-Arabiens, einen Preiskrieg zu starten. Am vergangenen Freitag waren die Gespräche der OPEC+-Allianz, also zwischen der Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) und weiteren Nicht-OPEC-Staaten, die von Russland angeführt werden, ergebnislos gescheitert.

Das Hauptziel - vorangetrieben vor allem von Saudi-Arabien - war es, die gemeinsame Förderung massiv zu drosseln, um die Preise zu stabilisieren, die wegen der weltweiten Ausbreitung des Coronavirus unter Druck geraten sind. Russland aber weigerte sich, die von der OPEC vorgeschlagenen Produktionskürzungen mitzutragen.

Saudi-Arabien hat im Ölpreiskrieg mit Russland nun am Dienstag die Daumenschrauben nochmals angezogen. Der staatliche Ölkonzern Saudi Aramco will die Fördermenge nach Unternehmensangaben deutlich - ab April um mehr als ein Viertel auf 12,3 Mio. Barrel je Tag - anheben. In den vergangenen zwei Monaten betrug die durchschnittliche Produktion 9,7 Mio. Barrel je Tag. Beobachter gehen nun davon aus, dass Saudi Aramco auch die strategischen Lagerbestände anzapfen muss, um den genannten Wert zu erreichen.

Riad dürfte mit dem Preiskrieg wohl bezwecken, Moskau wieder an den Verhandlungstisch zu bringen. Doch die Risikostrategie der Saudis geht offenbar ins Leere, der Konflikt mit Russland droht sich aktuell zu verschärfen. Der russische Rohölminister Alexander Nowak reagierte auf die Ankündigung Saudi-Aramcos umgehend mit der Aussage, Russland könne seinerseits die Förderung sofort um 500.000 Barrel pro Tag anheben. Damit würde die russische Fördermenge auf einen Rekordstand von 11,8 Mio. Barrel pro Tag steigen. In den Zeiten der virusbedingt schwachen Nachfrage droht sich die Ölschwemme auf dem Weltmarkt damit gewaltig auszuweiten. Für die Ölnotierungen bedeutet dies, dass eine Erholung in weite Ferne rückt.

Und wie reagiert der Ölpreis aktuell? Dieser hat sich nach den dramatischen Abschlägen zu einer Gegenbewegung aufgerafft. Aktuell notiert Brent bei der Marke von 37,50 Dollar und damit um knapp 13 Prozent über dem Schlusskurs am Montag.

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7 Kommentare

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  • einSachse
    einSachse

    An alle Öl-shorties,

    langsam gute Zeit für Provokation und gezielte Schläge gegen Iran, meint Ihr nicht auch? Und nein, nicht durch USA, Herr Trump bleibt sauber.

    21:03 Uhr, 10.03.2020
  • Donni
    Donni

    Die Quotenregulierung ist gescheitert, da insbesondere Rußland nicht Kürzungen hinnehmen wollte, wenn gleichzeitig wichtige Spieler wie der Iran und andere gar nicht am Tisch sitzen und sofort die Kürzungen wieder zu deren Lasten auffüllen würden und die Wirkungen verpuffen würde.

    Desweiteren ist es auch ein Wink mit dem Zaunpfahl in Richtung Trump/USA: Ihr topediert mir Nordstream 2 - dann schicke ich Eure Fracking-Industrie in den Keller....denn die hätten auch von einer Quotenregelung profitiert!

    17:45 Uhr, 10.03.2020
  • Andreas Hoose
    Andreas Hoose

    Vor lauter Corona-Hysterie scheinen die Kommentatoren hier diese enorm wichtige Entwicklung völlig zu verschlafen.

    Wir sehen eine "Kriegserklärung" Russlands an die US-amerikanische Fracking-Industrie.

    Das wird noch gewaltige Wellen schlagen...

    16:40 Uhr, 10.03.2020
    2 Antworten anzeigen

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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