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14:11 Uhr, 22.06.2020

Ölpreise: US-Schiefersektor bleibt "Zünglein an der Waage"

Eine gute Förderdisziplin der OPEC+ und ein unfreiwilliger Produktionsrückgang in den USA auf der einen und eine schnelle Erholung der Nachfrage auf der anderen Seite führten zu einem deutlich schneller als erwarteten Abbau von Angebotsüberschüssen.

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  • Brent Crude Öl
    ISIN: XC0009677409Kopiert
    Kursstand: 41,89500 $/bbl. (FXCM) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

London/ Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Der Ölmarkt blickt auf eine starke Woche zurück. Die Brent-Notiz konnte sich über der Marke von 42 je Barrel behaupten. Seit Donnerstag wird Brent in Backwardation gehandelt, was darauf hindeutet, dass sich der Markt im Prozess der Neuausrichtung befindet.

Im Laufe der vergangenen Woche gab es einige ermutigendere Entwicklungen, die dazu beitrugen, die Ölpreise wieder anzutreiben. So revidierte die Internationale Energieagentur IEA ihre Nachfrageprognosen für dieses Jahr nach oben, und die neuesten Zahlen der OPEC zeigten, dass die Mitglieder in Sachen Förderbeschränkung disziplinierter waren als zuvor angenommen.

Auf der Sitzung des Gemeinsamen Ministeriellen Überwachungsausschusses (JMMC) der OPEC+ am vergangenen Donnerstag haben sich einige Länder, die ihre Förderkürzungen bisher nicht eingehalten haben, skizziert, wie sie die vorgeschriebenen Drosselungen in den kommenden Monaten umsetzen wollen. Medienberichten zufolge wird beispielsweise der Irak seine Produktion im Juli um weitere 57.000 bpd und im August und September um weitere 250.000 bpd kürzen.

Am Freitag berichtete der US-Ölfelddienstleister Baker Hughes, dass die Zahl der aktiven Ölplattformen in den USA in der letzten Woche um weitere 10 auf 189 gesunken ist. Die Zahl der Rigs ist jetzt seit Ausbruch der Corona-Krise um etwas mehr als 72 Prozent zurückgegangen, und ein weiterer Rückgang um nur 10 Bohrinseln wird dazu führen, dass die Gesamtzahl die Tiefststände von 2009 erreichen wird. Der US-Schieferölsektor dürfte nach Einschätzung der Commerzbank auf mittelfristige Sicht „das Zünglein an der Waage“ bleiben und über den weiteren Verlauf der Ölpreise entscheiden.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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