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13:56 Uhr, 02.04.2020

Ölpreise legen deutlich zu

Die Ölpreise erhielten von mehreren Meldungen Auftrieb. So hat China angekündigt, mit staatlichen Vorratskäufen zu starten. Das Land wolle die aktuell niedrigen Ölpreise nutzen, um die staatlichen Ölreserven aufzustocken, berichtete Bloomberg unter Berufung auf informierte Kreise.

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    Kursstand: 27,32000 $/bbl. (FXCM) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

New York/ London/ Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Der Ölmarkt stand zuletzt vor massiv unter Druck. Grund hierfür war unter anderem das Scheitern der Verhandlungen mit Russland und in Folge Saudi-Arabiens Ankündigung, die Ölproduktion ab April auf mehr als 12 Mio. Barrel pro Tag zu erhöhen, um damit die offiziellen Verkaufspreise deutlich zu senken. Das Land will die Rohölverarbeitung im eigenen Land reduzieren, um mehr Öl exportieren zu können. Dem Markt droht im zweiten Quartal ein beispielloses Überangebot. Zusätzlich belastete der Nachfragerückgang durch die Corona-Pandemie die Öl-Notierungen.

Ein Barrel der Rohölsorte Brent notierte zu Jahresbeginn noch bei 66 US-Dollar. Mitte März waren es nur noch rund 30 Dollar - ein Minus von 55 Prozent. Nun deutet sich allerdings ein Ausweg aus dieser Abwärtsspirale - zumindest in Teilen. Die Preise reagierten prompt. Die Ölpreise legten heute um bis zu 13 Prozent zu. Brent erreicht in der Spitze knapp 28 US-Dollar je Barrel, zuletzt lag der Preis bei 27,32 US-Dollar.

Die Preise erhielten von mehreren Meldungen Auftrieb. So hat China angekündigt, mit staatlichen Vorratskäufen zu starten. Das Land wolle die aktuell niedrigen Ölpreise nutzen, um die staatlichen Ölreserven aufzustocken, berichtete Bloomberg unter Berufung auf informierte Kreise.

Am Vortag hatte US-Präsident Trump Gespräche zwischen Saudi-Arabien und Russland in Aussicht gestellt. Er äußerte sich optimistisch, dass sich die Ölfördernationen schon bald auf ein neues Kürzungsabkommen verständigen würden.

Russland hat am Mittwoch verkündet, seine Produktion nicht erhöhen zu wollen und Bereitschaft zu einem Treffen mit Saudi-Arabien signalisiert. Russlands Präsident Wladimir Putin sieht angesichts des Ölpreisverfalls dringenden Handlungsbedarf. „Wir müssen gemeinsam mit den wichtigsten Förderländern und Nutzern solche Entscheidungen treffen, die die Lage auf dem Markt insgesamt entspannen", sagte Putin am Mittwoch bei einer Regierungssitzung per Videoschalte. Russland trete für eine Begrenzung der Ölfördermengen ein.

Saudi-Arabien hat dagegen wie angekündigt seine Produktion auf gut 12 Mio. Barrel pro Tag erhöht. Nach Einschätzung von Rohstoffexperten der Commerzbank bleibt die künftige Förderpolitik Saudi-Arabiens für die weitere Entwicklung der Ölpreise entscheidend. Solange das OPEC-Land nicht die Ölproduktion drosselt, bleibe der Ölmarkt „massiv überversorgt“, hieß es in einer Analyse der Commerzbank.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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