Ölpreise im freien Fall
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Erwähnte Instrumente
- WTI ÖlKursstand: 75,01 $/Barrel (Deutsche Bank Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
- Brent Crude ÖlKursstand: 78,33 $/Barrel (Deutsche Bank Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
Kopenhagen (BoerseGo.de) - „Der Energiesektor wird weiterhin von massiven Verkäufen bestimmt. In der vergangenen Woche gab es dort die größten Verluste seit Juni 2012“, sagt Ole Hansen, Rohstoffexperte bei der Saxo Bank. „Der Paradigmenwechsel an den Ölmärkten, den wir in den vergangenen Monaten gesehen haben, geht weiter. Es gibt keine Hinweise dafür, wie mit dem steigenden Angebot umgegangen werden soll“, so Hansen weiter. Für die anderen Sektoren sei die vergangene Woche relativ ruhig verlaufen. Der S&P 500 hat ein neues Rekordhoch erreicht, während der US-Dollar seinen Aufstieg fortgesetzt hat, insbesondere gegenüber dem japanischen Yen. Die niedrigen Ölpreise würden hauptsächlich Ölproduzierende Länder wie Russland und Venezuela belasten, die aufgrund der schwindenden Öleinnahmen starke Verluste bei Staatsanleihen, Aktien und Währungen hinnehmen mussten.
Edelmetalle hingegen hätten sich etwas stabilisiert. Solange sich jedoch der Goldpreis weiterhin unter dem Kurs von 1.080 US-Dollar pro Feinunze befinden würde, hätte die Verkäuferseite noch keinen Grund ihre Meinung zu ändern. „Der Gesamtbestand der goldbesicherten ETFs ist auf 1.618 Tonnen gefallen, dem niedrigsten Stand seit Mai 2009“, sagt Hansen. Auch die physische Nachfrage sei im dritten Quartal um zwei Prozent gefallen. Allein China habe 37 Prozent weniger Gold gekauft als zum gleichen Zeitpunkt im vergangenen Jahr.
Größtes Gesprächsthema bleiben nach wie vor die Ölpreise. Die Sorte Brent hat rund acht Prozent verloren, während die Sorte WTI kurz vor der längsten Verlustserie seit fast drei Jahrzehnten steht. Das steigende Überangebot hätte zuletzt Zweifel an der Fähigkeit der OPEC, die Preise kontrollieren zu können, genährt. „Aktuell gibt es anscheinend keinen Konsens darüber, wie das Kartell mit dieser Situation, die zunehmend zu einer großen Krise für viele Mitglieder wird, umgehen soll“, sagt Hansen. Als größter Produzent der OPEC stehe nun Saudi-Arabien im Rampenlicht, da viele Staaten in der Regel als erstes vom Königreich eine Reaktion erwarten, wenn das globale Angebot aus der Balance gerät. „Ob beabsichtigt oder nicht, die Märkte glauben, dass Saudi-Arabien den Schwerpunkt auf den Erhalt der eigenen Marktanteile setzen sollte, und nicht auf die Marktstabilität. Solange diese Sichtweise besteht, werden es die Ölpreise schwer haben Unterstützung zu finden“, sagt Hansen abschließend.
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