Ölpreise gehen in die Knie - OPEC unter Druck
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Erwähnte Instrumente
- Brent Crude ÖlKursstand: 55,76 $/bbl. (Citi) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
New York/ London (Godmode-Trader.de) - Die Formel ist ganz einfach: Wenn die Weltwirtschaft schwächelt, geht auch die Nachfrage nach Rohöl zurück. Der Internationale Währungsfonds(IWF) hat wegen der Auswirkungen der Lungenkrankheit seine Wachstumsschätzung für das weltgrößte Öl-Importland China reduziert. Der IWF erwartet nun für das laufende Jahr nur noch ein BIP-Plus von 5,6 Prozent statt der noch im Januar prognostizierten 6,0 Prozent. Das Wachstum der Weltwirtschaft werde wegen des Coronavirus voraussichtlich 0,1 Prozent geringer ausfallen. Hier hatte der IWF vor zuletzt noch von 3,3 Prozent Zuwachs im laufenden Jahr erwartet.
Das wäre jetzt kein Beinbruch, aber die Märkte reagieren gleichwohl hochsensibel. Der Preis für ein Barrel Nordseeöl (Brent) ist am Montag deutlich in die Knie gegangen. Das Fass kostet aktuell mit knapp über 56 US-Dollar fast fünf Prozent weniger als zum Fixing am Freitag. Vor wenigen Tagen noch hatte Brent an der Marke von 60 US-Dollar gekratzt. „Der rapide Stimmungswechsel lässt sich mit Nachfragesorgen erklären“, kommentierte Commerzbank-Analyst Carsten Fritsch. „Denn wenn mehr und mehr Länder und Kontinente von dem Virus betroffen sind, dürfte dies erhebliche Bremsspuren bei der Wirtschaftsaktivität und der Reisetätigkeit hinterlassen“.
Die fallenden Öl-Notierungen setzen das Ölkartell OPEC mehr und mehr unter Druck. Die OPEC-Staaten treffen sich Anfang März mit anderen großen Ölproduzenten (OPEC+), um über ihre Förderpolitik zu beraten. Eine zusätzliche Verringerung der bereits gedeckelten Förderung gilt als Option, um die Ölpreise zu stabilisieren. Allerdings werden neue Brüche in der Allianz gemeldet, vor allem zwischen Saudi-Arabien und Russland soll es kriseln. Grund hierfür soll der Unwille Moskaus zu sein, zusätzliche Produktionsdrosselungen in Erwägung zu ziehen. Komme es zum Bruch, müsste Saudi-Arabien nahezu im Alleingang für den Marktausgleich sorgen, erklärt Analyst Fritsch. Zudem würde sich die OPEC mit einem noch stärker steigenden Nicht-OPEC-Angebot auseinandersetzen müssen, weil Russland dann seine Produktion aller Voraussicht nach ausweiten dürfte.
Passende Produkte
WKN | Long/Short | KO | Hebel | Laufzeit | Bid | Ask |
---|
Oh weh, der arme thomas, das wünscht man keinem