Ölpreise: Bullishes Szenario

Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Die Ölpreise sind bis zum Freitagmittag leicht gestiegen. Ein Barrel Brent kostete zuletzt 66,39 US-Dollar. Nach einer mehrmonatigen Seitwärtsbewegung oberhalb der Marke von 60 US-Dollar konnte der Brent-Preis zuletzt nach oben ausbrechen, was immer neue Käufer anlockte. Aus fundamentaler Sicht erfolgte der Breakout überraschend, da sich die Ausgangslage bei Brent aus Sicht der OPEC für das laufende Fiskaljahr angesichts der globalen Unsicherheiten weiter eingetrübt hat, heißt es in einer Analyse der DZ Bank.

Entsprechend habe die OPEC ihre Prognose bei der Ölnachfrage kürzlich leicht auf 1,24 Millionen Barrel pro Tag nach unten revidiert. Auch die Lage am US-Ölmarkt habe zuletzt kaum Entspannung signalisiert. Die US-Öllagerbestände hätten zuletzt einen unerwartet deutlichen Anstieg verzeichnet. Auch die US-Ölproduktion befinde sich weiter auf Rekordkurs, wobei in der vergangenen Woche ein neuer Rekord-Output von mehr als 12 Millionen Barrel pro Tag verzeichnet worden sei.

Freilich haben auch die Öl-Bullen gute fundamentale Argumente auf ihrer Seite. Die Hoffnung auf eine zeitnahe Beilegung des Handelsstreits zwischen den USA und China gaben den Preise zuletzt Futter. Denn im Falle eines Deals dürften sich die globalen Konjunkturaussichten schlagartig aufhellen, was sich wiederum positiv auf die Ölnachfrage auswirken dürfte. Für weiteren Support beim Ölpreis sorgten zudem die US-Sanktionen gegen das von politischen Unruhen erschütterte Venezuela sowie die deutlichen Produktionsdrosselungen in Saudi-Arabien.

US-Präsident Trump sorgte kürzlich erneut mit seiner Kritik an der OPEC für Verwirrung. Seiner Einschätzung nach sei die OPEC mit ihrer Politik für die zuletzt gesehenen Preissteigerungen verantwortlich. Nachdem der Ölpreis daraufhin einbrachen, erholten sich die Notierungen in den letzten Tagen wieder. „Dies deutet unserer Einschätzung nach darauf hin, dass positive Nachrichten von den Marktteilnehmern übergewichtet werden, was wir insgesamt bullish bewerten“, kommentierte die DZ Bank.