Ölpreis zieht stark an - OPEC+ einigt sich auf verlängertes Kürzungsabkommen
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New York (Godmode-Trader.de) - Nach fast einwöchigem Hin und Her haben die beiden Ölriesen Saudi-Arabien und Russland nach Informationen der Nachrichtenagentur Bloomberg ein vorläufiges Abkommen zur Förderbeschränkung mit dem sich unwillig zeigenden Irak abgeschlossen. Die beiden führenden Mitglieder der Ölstaatengruppe OPEC+ drängten Bagdad demnach, seinen Verpflichtungen nachzukommen und frühere Versäumnisse auszugleichen. Das Ölministerium in Bagdad bestätigte am Freitag, dass man trotz der schwierigen finanziellen Lage des Landes die OPEC+-Kürzungen in vollem Umfang einhalten werde.
Der Irak hat im vergangenen Monat weniger als die Hälfte der ihm zugewiesenen Kürzungen vorgenommen, so dass ein vollständiger Ausgleich nach Bloomberg-Berechnungen erfordern würde, die Produktion um weitere 24 Prozent auf etwa 3,28 Mio. Barrel pro Tag zu drosseln. Drei weitere Nationen - Angola, Kasachstan und Nigeria - produzierten im Mai ebenfalls mehr als ihnen erlaubt war. Die drei Staaten sagten bereits am Donnerstag zu, ihre Produktion in Einklang mit dem Abkommen zu bringen.
Die OPEC wird sich am Samstagmittag per Videokonferenz zunächst zusammenschalten, anschließend soll ein virtuelles Treffen mit den Verbündeten der erweiterten Allianz OPEC+ stattfinden. Laut dem Abkommen, sollte es so ratifiziert werden, wie es am Freitag vorläufig beschlossen wurde, werden die seit Mai geltenden Produktionsdrosselungen der OPEC+ um einen weiteren Monat bis Ende Juli verlängert. Zuvor hieß es, dass die Bedingungen gelockert werden sollen.
Die OPEC+-Minister sollen im Laufe des kommenden Monats zudem überprüfen, ob eine weitere Verlängerung bis in den August hinein gerechtfertigt ist, berichtete Bloomberg. „Wir sind recht optimistisch, was die Aussichten für Rohöl in der zweiten Jahreshälfte anbelangt“, sagte Isabelle Mateos y Lago, Co-Leiterin der Institutionengruppe bei BlackRock im Gespräch mit Bloomberg TV. „Die Nachfrage wird sich wahrscheinlich viel schneller erholen als das Angebot".
Die im April von der OPEC+ beschlossene Drosselung der Ölfördermenge hat insofern Wirkung gezeigt. Aufgrund der Coronakrise und des damit einhergehenden Nachfrageeinbruchs hatten sich die Ölstaaten dazu entschlossen, zunächst im Mai und Juni knapp 10 Mio. Barrel weniger Öl pro Tag zu fördern.
Mit der Ausweitung des Kürzungsabkommens will das Ölkartell erreichen, dass der Markt die Milliarden Barrel an Lagerbeständen abzieht, die sich während der Corona-Krise aufgebaut haben. Um dies zu erreichen, hat die OPEC+ eine Backwardation-Preisstruktur zum Ziel. Dabei werden Öl-Futures für Termine in der Zukunft zu günstigeren Preisen gehandelt als der Spot-Preis.
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