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16:47 Uhr, 28.04.2017

Rohöl: OPEC-Förderbremse macht sich beim größten Verbraucher USA bemerkbar

Die neuesten Daten zu den Rohölvorräten in den USA zeigen, dass sich die OPEC-Kürzungen nun auch im größten Ölverbrauchermarkt bemerkbar machen. Das ist laut Experten ein wichtiges Indiz dafür, dass die Ölmärkte auf der Suche nach einem neuen Marktgleichgewicht Fortschritte erzielten.

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München (Godmode-Trader.de) - Die Ölpreise setzten in dieser Woche ihre Talfahrt mit Preisrückgängen bei der Sorte Brent von rund drei Prozent weiter fort. Bereits zuvor waren die Ölpreise kräftig unter die Räder geraten. Die in der vergangenen Woche veröffentlichten EIA-Daten zeigten neben steigenden Benzinbeständen einmal mehr, dass das Comeback der Schieferölproduktion in vollem Gang ist. Außerdem lastete die Wiederaufnahme der Förderung in zwei bedeutenden libyschen Ölfeldern auf den Preisen.

Die Daten des US-Energieministeriums zu den Lagerbeständen von Rohöl sorgten dagegen kurzzeitig für Entspannung. Demnach gab es in der vergangenen Woche einen überraschend kräftigen Abbau der Rohölbestände um 4,1 Mio. Barrel. Ein erneuter kräftiger Aufbau der Benzinvorräte um 3,4 Mio. Barrel bremste aber die Preiserholung. Unterm Strich werde mit den Daten deutlich, dass sich die OPEC-Kürzungen nun auch im größten Ölverbrauchermarkt bemerkbar machen, urteilen Rohstoffanalysten der HSH Nordbank. Das sei ein wichtiges Indiz dafür, dass die Ölmärkte auf der Suche nach einem neuen Marktgleichgewicht Fortschritte erzielten.

Unterdessen dürfte bei der OPEC Einigkeit darüber herrschen, die Produktionskürzungen über Ende Juni hinaus bis zum Jahresende zu verlängern. Die Wahrscheinlichkeit, dass dies auch tatsächlich geschieht , bewerten die meisten Marktexperten als hoch. Thorsten Proettel, Investmentanalyst der LBBW etwa geht davon aus, dass die OPEC am 25. Mai die Vereinbarung zu der Förderbremse verlängern wird, was seiner Meinung nach die Preise weiter stabilisieren sollte. Ob die OPEC es allerdings auch schafft, die Verlängerung der Förderkürzungen ähnlich vielversprechend umzusetzen, wie gegenwärtig mit einer Umsetzungsquote von über 90 Prozent bleibt freilich abzuwarten.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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