Ölpreis: Geopolitische Risiken nehmen zu
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Erwähnte Instrumente
- Brent Crude ÖlKursstand: 69,375 $/Barrel (Commerzbank CFD) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
New York/ London/ Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Der Brent-Ölpreis ist am Mittwoch wieder kurzzeitig über die Marke von 70 US-Dollar je Barrel gestiegen. Zuletzt fiel die Sorte wieder unter die runde Schwelle.
Chinas Netto-Rohölimporte erreichten im April mit 10,7 Mio. Barrel pro Tag (gegenüber 10,4 im November letzten Jahres) einen neuen Rekord. Die Rohölimporte beliefen sich in den letzten sechs Monaten auf durchschnittlich 10,2 Mio. Barrel/Tag - 1,25 Mio. mehr als im Vorjahr. Dei Internationale Energieagentur (IEA) hatte ein Niveau über 10 Mio. Barrel/Tag erst ab 2023 erwartet. Die chinesischen Käufe haben maßgeblich zum Ölpreisanstieg im vergangenen Monat beigetragen, stellten die Analysten der Commerzbank fest.
Aus Sicht von Jefferies Research könnten die Importe aber auch durch verspätete März-Lieferungen unter Ausnutzung der Mehrwertsteuersenkungen sowie durch erhöhte iranische Lieferungen angekurbelt worden sein. Daten von Refinitiv zufolge erreichten die chinesischen Ölimporte aus dem Iran im April mit 800.00 Barrel pro Tag das höchste Niveau seit Mitte 2018.
Der Iran hat am ersten Jahrestag der Aufkündigung des Atomabkommens durch US-Präsident Trump seinesgleichen angekündigt, einige seiner Verpflichtungen aus dem internationalen Atomabkommen auszusetzen. Das kündigte das Außenministerium in Teheran am Mittwoch an. Nach Angaben der Nachrichtenagentur Isna informierte Präsident Hassan Ruhani in einem Schreiben China, Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Russland über die Entscheidung. „Wir sind nicht aus dem Atomdeal ausgestiegen, sondern machen von unserem legitimen Recht Gebrauch, einem Vertragsbruch zu entgegnen“, sagte Ruhani. Der Iran könne nicht einseitig ein Abkommen umsetzen und alle Kosten alleine übernehmen. Er teilte mit, der Iran werde künftig überschüssiges angereichertes Uran und Schwerwasserreserven behalten, anstatt es wie im Atomabkommen vereinbart zu verkaufen. Aus Sicht der Commerzbank reagiert das Land offensichtlich auf die Verschärfung der US-Sanktionen in der letzten Woche und die Entsendung eines US-Flugzeugträgers in die Golfregion.
Dass der Ölpreis derzeit nicht stärker steigt, dürfte aus Sicht der Frankfurter Fachleute an der Aufwärtsrevision der Prognose für die US-Ölproduktion durch die US-Energiebehörde liegen. Diese erwartet für 2019 einen Anstieg um 1,49 Mio. Barrel pro Tag, dem 2020 ein Anstieg um 940.000 Barrel pro Tag folgen soll.
Passende Produkte
WKN | Long/Short | KO | Hebel | Laufzeit | Bid | Ask |
---|
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.