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13:29 Uhr, 27.02.2020

Ölpreis: Es brechen alle Dämme

Die Performance des Ölpreises im neuen Jahr sieht denkbar schlecht aus. Ins Jahr gegangen ist der Brent-Preis auf einem Niveau über 66 Dollar/Barrel, der Jahreshöchststand lag bei 68,61 Dollar, das jüngst markierte Verlaufstief bei 51,58 US-Dollar. Im Vergleich sehen wir somit einen Maximal-Einbruch um 25%.

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  • Brent Crude Öl
    ISIN: XC0009677409Kopiert
    Kursstand: 51,42 $/bbl. (Citi) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

New York/ London/ Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Der Ölmarkt bleibt extrem schwankungsanfällig. Gestern konnte sich der Ölpreis nach dem massiven Einbruch am Vortag zunächst wieder etwas erholen, doch im Handelsverlauf brachen erneut alle Dämme. Nach wie vor sorgt die Furcht vor wirtschaftlichen Folgen der Coronavirus-Krise für Verkaufsdruck am Ölmarkt. Brent-Öl kostete zuletzt nur noch 51,99 US-Dollar. Das war rund 1,30 Dollar weniger als am Vortag und markiert den tiefsten Stand seit Januar 2019.

Auch die aktuelle Performance im neuen Jahr sieht denkbar schlecht aus. Ins Jahr gegangen ist der Brent-Preis auf einem Niveau über 66 Dollar/Barrel, der Jahreshöchststand lag bei 68,61 Dollar/Barrel, das jüngst markierte Verlaufstief bei 51,58 US-Dollar/Barrel. Im Vergleich sehen wir somit einen Maximal-Einbruch um knapp 25 Prozent. In nicht einmal acht Wochen ist dies ein historischer Dammbruch.

Experte Eugen Weinberg von der Commerzbank erkannte bereits Anzeichen von Panik an den Rohstoffmärkten. „Mit den neuen Meldungen aus Europa und den USA geht die Angst vor einer weltweiten Pandemie durch das Coronavirus um und steckt die Finanzmärkte an, sagte Weinberg. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) berichtete am Mittwoch, dass die Zahl der neuen Fälle außerhalb Chinas zum ersten Mal höher liegt als die Zahl der Fälle innerhalb Festlandchinas.

Der Preisabschlag beim Öl sollte ein Fanal für die OPEC+ vor ihrem Treffen Ende kommender Woche in Wien sein. Es ist nach wie vor Russland, das überzeugt werden muss, dass nur mit weiteren, konsequenten Förderbeschränkungen der Preis stabilisiert werde könnte. Es gibt aber kaum Anzeichen dafür, dass Moskau die Empfehlung des Gemeinsamen Technischen Ausschusses von vor ein paar Wochen unterstützt, die tägliche Förderung um weitere 600.000 Barrel zurückzufahren. Der CEO von Gazprom ließ sich zuletzt aber zumindest zitieren, dass die OPEC+ angesichts der Unsicherheit über die Nachfrage zu einem späteren Zeitpunkt über die Quoten entscheiden sollte.

Gestern hat die US-Energiebehörde EIA ihren Wochenbericht veröffentlicht, der konstruktiver als erwartet ausfiel. So sind die US-Rohölbestände in der vergangenen Woche nur um 452.000 Barrel gestiegen und damit deutlich weniger ist als vom Markt mit zusätzlich 2,6 Mio. Barrel erwartet.

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  • German2
    German2

    alles ueber 40$ ist zu teuer

    14:59 Uhr, 27.02. 2020

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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