Fundamentale Nachricht
15:26 Uhr, 11.03.2019

Ölpreis-Entwicklung kaum prognostizierbar

Die steigende US-Rohölproduktion und Ausfuhr des schwarzen Goldes birgt Gefahren. In ihrem neuen Ausblick warnte die Internationale Energieagentur (IEA) vor den Folgen. Ein höheres US-Angebot werde die internationalen Handelsströme verändern, mit tiefgreifenden Auswirkungen auf die Geopolitik.

Erwähnte Instrumente

  • Brent Crude Öl
    ISIN: XC0009677409Kopiert
    Kursstand: 66,395 $/Barrel (Commerzbank CFD) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

New York/ London/ Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Die Lage am Ölmarkt ist von einem Wechselspiel gegenläufiger Kräfte und Interessen gekennzeichnet. Derzeit steigen die Preise. Das Barrel Nordseeöl der Sorte Brent zur Auslieferung im Mai kostete am Montag rund 66,50 Dollar.

Zum Preisanstieg trägt ein erneutes Bekenntnis Saudi-Arabiens zur Öl-Förderbremse bei. Das Königreich wolle die Produktionsmenge im kommenden Monat unter der Marke von 10 Mio. Barrel pro Tag halten, meldete Bloomberg am Montag. Die Agentur berief sich auf einen namentlich nicht genannten saudischen Offiziellen. Die OPEC-Staaten und ihre Verbündeten haben im vergangenen Jahr eine Selbstbeschränkung vereinbart. Das tägliche Fördervolumen sollte um 1,2 Mio. Barrel gekürzt werden. Der Beschluss ist zu Beginn des Jahres in Kraft getreten. Saudi-Arabien hatte eine Senkung auf 10,31 Mio. Barrel pro Tag zugesagt.

Preisbelastend wirkt dagegen die steigende US-Produktion. Die USA hatten in den vergangenen Jahren enorm viel Öl gefördert und damit die Machtbalance der OPEC ins Wanken gebracht. Nach Einschätzung der Internationalen Energieagentur (IEA) werden die USA ihre Ölexporte in den kommenden fünf Jahren weiter kräftig steigern, die russischen Ausfuhren übertreffen und zu den Exporten Saudi-Arabiens aufschließen. Dies geht aus dem Bericht "Oil 2019" hervor, der am Montag in Paris veröffentlicht wurde. 70 Prozent des globalen Anstiegs der Ölproduktion soll in den nächsten fünf Jahren auf das Konto der USA gehen.

Die IEA warnte zugleich vor den Folgen. Ein höheres US-Angebot werde die internationalen Handelsströme von Rohöl verändern, mit tiefgreifenden Auswirkungen auf die Geopolitik, sagte IEA-Direktor Fatih Birol.

Passende Produkte

WKN Long/Short KO Hebel Laufzeit Bid Ask
Keine Ergebnisse gefunden
Zur Produktsuche

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

Mehr Experten