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14:03 Uhr, 03.02.2020

Ölnachfrage in China bricht ein

Offensichtlich haben die Reisebeschränkungen in China und die verlängerte Stilllegung großer Teile des chinesischen Industriesektors die Ölnachfrage bereits belastet.

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  • Brent Crude Öl
    ISIN: XC0009677409Kopiert
    Kursstand: 56,22000 $/bbl. (FXCM) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

New York/ London (Godmode-Trader.de) - Am Ölmarkt stehen noch immer die Auswirkungen der Coronavirus-Ausbreitung auf die Öl-Nachfrage im Fokus. Die Referenzsorte Brent hat sich über das Wochenende weiter verbilligt und notiert am Montagmittag nur noch bei knapp über 56 Dollar je Barrel. Brent hat auf Sicht eines Monats damit knapp 15 Prozent an Wert eingebüßt. Das aktuelle Niveau wurde zuletzt Anfang Januar 2019 erreicht.

Seinerzeit zeigte sich die OPEC+ sehr beunruhigt und das ist auch jetzt der Fall. Möglicherweise ist das vergrößerte Ölkartell zu weitergehenden Maßnahmen gezwungen, um den Markt auszugleichen. In der vergangenen Woche gab es Medienberichte, die OPEC+ denke darüber nach, ihre für Anfang März anberaumte außerordentliche Sitzung als Folge der Preisschwäche auf Februar vorzudatieren. Bislang hat die Allianz aber keine Terminänderungen bestätigt. In dieser Woche wird die OPEC und der Gemeinsame Technische Ausschuss (JTC) der Nicht-OPEC jedoch den Berichten zufolge die möglichen Auswirkungen des Virus auf die Ölmärkte diskutieren.

Offensichtlich haben die Reisebeschränkungen in China und die verlängerte Stilllegung großer Teile des chinesischen Industriesektors die Ölnachfrage bereits belastet. Der April/Mai-Spread ist von einer Backwardation von 0,75 US-Dollar/Barrel Anfang Januar auf derzeit 0,08 Dollar/Barrel gesunken, was darauf hindeutet, dass die Anspannung am Ölmarkt nachlässt. Die Agentur Bloomberg berichtete unter Berufung auf Personen aus dem Umfeld der chinesischen Energieindustrie, dass die Ölnachfrage in China derzeit um etwa 20 Prozent unter dem Vorjahresniveau liegt, was in etwa 3 Mio. Barrel pro Tag entspricht. Der größte Raffineriebetreiber Chinas will im Februar seine Rohölverarbeitung um 12 Prozent bzw. 600.000 Barrel pro Tag reduzieren.

Angesichts der aktuellen Preisschwäche bei Brent ist es wahrscheinlich, dass es seit Dienstag vergangener Woche zu weiteren Gewinnmitnahmen der spekulativen Finanzinvestoren gekommen ist. Laut CoT-Report kam es aber in der letzten Berichtswoche nur zu einem Abbau von 26.633 Kontrakten. Damit verbleiben immer noch Netto-Longpositionen von 402.357 Lots.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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