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12:02 Uhr, 10.06.2021

Ölnachfrage fast wieder auf Vor-Corona-Niveau

Laut Dora Borbély von der DekaBank fehlen der globalen Ölnachfrage nur noch etwa 5 Mio. Barrel pro Tag bis zum Vor-Corona-Niveau. Und das Angebot werde durch die Mitglieder der OPEC+ so knapp gehalten, dass die OECD-Öllagerbestände unter ihren Fünfjahresdurchschnitt gefallen seien.

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  • Brent Crude Öl
    ISIN: XC0009677409Kopiert
    Kursstand: 72,28900 $/bbl. (FXCM) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Frankfurt/ London (Godmode-Trader.de) - Die Urlaubszeit steht an, passend dazu fallen die Inzidenzen und die Lockdown-Maßnahmen im Reise- und Flugverkehr werden weiter gelockert. Verreisen innerhalb Europas ist somit weitgehend wieder schrankenlos möglich. Dementsprechend ist in den nächsten Wochen und Monaten mit einem steigenden Verkehrsaufkommen zu rechnen. „Dies sollte die Nachfrage nach Treibstoff und somit auch nach Rohöl erhöhen“, erwarten Analysten der DZ Bank.

Diese Aussicht hat der Ölmarkt zuletzt bereits eingepreist, der Preis für Brent-Öl kletterte über die Marke von 72 Dollar je Barrel und erreichte zwischenzeitlich den höchsten Stand seit gut zwei Jahren. Der WTI-Preis streckte sich zugleich nicht nur auf das höchste Niveau seit Oktober 2018, sondern erstmals auch weiter über die Marke von 70 Dollar.

Aktuell erhielten die Rohölpreise durch Lagerdaten aus den USA Unterstützung. Zudem sorgt eine Hitzewelle im Nahen Osten dort für einen höheren Energieverbrauch. Die Rohstoffexperten der Commerzbank begründen die steigenden Ölpreise mit drei Faktoren: Für Preisauftrieb sorgten die Knappheit am Ölmarkt infolge der starken Nachfrageerholung, die disziplinierte Einhaltung der Produktionsquoten durch den Ölverbund OPEC+ und die unzureichende Reaktion der Nicht-OPEC-Produzenten.

Laut Dora Borbély von der DekaBank fehlen der globalen Ölnachfrage nur noch etwa 5 Mio. Barrel pro Tag bis zum Vor-Corona-Niveau. Und das Angebot werde durch die Mitglieder der OPEC+ so knapp gehalten, dass die OECD-Öllagerbestände unter ihren Fünfjahresdurchschnitt gefallen seien. Nach Einschätzung der Rohstoffanalystin wird die OPEC grundsätzlich an ihrer Strategie festhalten. Daher seien die Ölpreise bei über 60 US-Dollar gut verortet. Das Preisrisiko sei auf der oberen Seite stärker ausgeprägt als auf der unteren.

Auf der anderen Seite gab es in China zuletzt Verzögerungen bei der Zuteilung der Kaufquoten an private Raffinerien, was zu etwas Unsicherheit am Markt führte. Eine Einheit der China National Petroleum habe sogar die Öllieferungen an unabhängige Verarbeiter gegen private Unternehmen eingestellt, meldete Bloomberg.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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