Fundamentale Nachricht
14:12 Uhr, 06.03.2020

Ölmarkt: Worst-Case-Szenario: Fällt die OPEC+ jetzt auseinander?

Die großen Ölfördernationen scheinen sich nicht auf eine gemeinsame Linie verständigen zu können. Russland lehne eine Verringerung seiner Rohölproduktion zurzeit ab, berichtete Bloomberg. Scheitert das Kürzungsvorhaben, könnte auch die Allianz OPEC+ Geschichte sein.

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  • Brent Crude Öl
    ISIN: XC0009677409Kopiert
    Kursstand: 49,31800 $/bbl. (FXCM) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

London/ Wien (Godmode-Trader.de) - Die Ölpreise brechen am Freitag beschleunigt ein. Der Brent-Preis krachte in London um knapp sechs Prozent auf unter 48 Dollar je Barrel und damit auf den tiefsten Stand seit Mitte 2017, US-Erdöl der Sorte WTI kostete so wenig wie zuletzt Ende 2018. Zur Stunde beraten die Staaten des Rohölkartells OPEC und die Nicht-OPEC-Mitglieder getrennt über den Vorschlag, die Fördermenge zu kürzen, um die Preise zu stabilisieren.

Dabei zeichnet sich ab, dass es zu keiner Einigung des 24 Staaten umfassenden Bündnisses kommen wird. Russland stellt sich quer. Die OPEC selbst hat sich laut Bloomberg bereits am Donnerstag darauf geeinigt, die Förderung um täglich 1,5 Mio. Barrel zu reduzieren. Doch das Kartell machte die Rechnung ohne den Wirt, denn Teil des Plans war, dass die 10 OPEC+-Staaten ein Drittel der Kürzungen übernehmen.

Der russische Energieminister Alexander Nowak machte am Freitag diesen Gedanken einen Strich durch die Rechnung, denn er will an seiner bisherigen Haltung festhalten. Demnach hat Nowak gefordert, die Fördermenge zumindest bis Juni auf dem jetzigen Niveau zu belassen. Dann solle neu beraten werden. Laut Bloomberg erwägen die OPEC-Staaten, im Falle einer Weigerung Russlands nun das gesamte Kürzungsabkommen aufzukündigen.

Mitglieder des Kartells hatten zuvor davor gewarnt, dass ein Scheitern auch dazu führen könnte, dass die Koalition auseinanderbricht. Dennoch habe OPEC-Generalsekretär Mohammad Barkindo bei einem informellen Treffen in einem Wiener Hotel am Donnerstagabend einen versöhnlicheren Ton angeschlagen und gesagt, es gebe keinen Grund, an Russlands Engagement für die Allianz zu zweifeln, so Bloomberg.

Das aktuelle Treffen findet unter einem ungünstigen Umfeld statt. Der Ausbruch des Coronavirus dürfte dazu führen, dass die weltweite Nachfrage nach Rohöl zum vierten Mal in fast 40 Jahren zurückgeht. „Es sah aus, als ob die OPEC versuchte, Russland in die Enge zu treiben, und die Russen mochten das nicht", zitierte Bloomberg den UBS-Ölanalysten Giovanni Staunovo.

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10 Kommentare

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  • German2
    German2

    ÖL 10% hoch vom tief ...das nennt man Ralley und nicht Crash

    09:26 Uhr, 09.03.2020
  • German2
    German2

    nun, Öl ist nun auch schon wieder über 5% gestiegen.. also im Ralley-Modus...

    08:57 Uhr, 09.03.2020
  • German2
    German2

    und schon 25% tiefer..an einem TAG LOL

    04:06 Uhr, 09.03.2020
  • Waterson
    Waterson

    Ich hol mir dann mal ETCs - denke nicht dass wir lange (bzw Jahre) auf 40$ rumeimern

    20:51 Uhr, 06.03.2020
    1 Antwort anzeigen
  • While E. Coyote
    While E. Coyote

    Angela Merkel macht das alle Rückgängig

    16:03 Uhr, 06.03.2020
  • Franz Schanz
    Franz Schanz

    Corona verbietet die Who virales Thema

    15:37 Uhr, 06.03.2020
  • DirkBrückner
    DirkBrückner

    Wer soll die OPEC denn verbieten? Die WHO?

    15:00 Uhr, 06.03.2020
  • German2
    German2

    warum die OPEC nicht verboten ist erstaunt mich immer wierder ..in allen anderen branchen sind Preisabsprachen verboten

    14:22 Uhr, 06.03.2020

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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