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14:08 Uhr, 26.02.2020

Ölmarkt: Wie lässt sich der Preisverfall stoppen?

Die OPEC+ wird sich am 5. und 6. März in Wien treffen, um zu beraten, welche Maßnahmen ergriffen werden müssen, um den Auswirkungen von Covid-19 zu begegnen. Weitere Förderbeschränkungen sind nach einhelliger Marktmeinung unumgänglich.

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  • Brent Crude Öl
    ISIN: XC0009677409Kopiert
    Kursstand: 53,43 $/bbl. (Citi) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

New York/ London/ Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Die Ölpreise gerieten gestern in einen eigentlich außergewöhnlichen Abwärtsstrudel, doch in diesen Tagen war es nur einer unter vielen. Die Sorte Brent gab rund drei Prozent ab, zu Wochenbeginn lagen die Abschläge deutlich höher bie bis zu fünf Prozent. Doch die Abschläge finden heute ihre Fortsetzung. Am Vormittag fiel der Preis für US-Öl zeitweise bis auf 48,99 Dollar und damit auf den tiefsten Stand seit Januar 2019. Seit letzten Donnerstag sind die Preise für US-Öl und für Brent-Öl um jeweils mehr als neun Prozent eingebrochen.

Die Unsicherheit über die Ausbreitung des neuartigen Coronavirus Covid-19 belastet weiterhin die Stimmung am Markt und damit die Ölpreise. Experte Eugen Weinberg will bereits Anzeichen von Panik an den Märkten sehen. "Mit den neuen Meldungen aus Europa und den USA geht die Angst vor einer weltweiten Pandemie durch das Coronavirus um und steckt die Finanzmärkte an", sagte der Commerzbank-Analyst.

Andererseits lieferte der saudi-arabische Energieminister Prinz Abdulaziz bin Salman dem Markt zeitweise Unterstützung. Bin Salman zufolge hat sich die Allianz OPEC+ offenbar noch nicht darüber geeinigt, die derzeitige Vereinbarung zu verlängern oder zu modifizieren. Zuvor hieß es noch, dass sich Russland jeglicher zusätzlicher Förderbeschränkung verweigern würde.

Die OPEC+ wird sich am 5. und 6. März in Wien treffen, um zu beraten, welche Maßnahmen ergriffen werden müssen, um den Auswirkungen von Covid-19 zu begegnen. „Wir sind nach wie vor der Ansicht, dass die OPEC+ die derzeitigen Kürzungen inkl. der derzeitigen Übererfüllung Saudi-Arabiens bis mindestens Ende Juni verlängern muss,“ kommentierten Analysten der ING. „Sollten die libyschen Lieferungen über das zweite Quartal 20 hinaus weiterhin größtenteils ausfallen, dürfte sich die Belastung für die übrigen OPEC-Mitglieder in Grenzen halten“.

In dieser Gemengelage finden Meldungen über die US-Lagerbestände wenig Beachtung. Gestern hat das API mit 1,3 Mio. Barrel einen geringeren Aufbau der Rohöllagerbestände als erwartet gemeldet. Analysten hatten mit einem Aufbau um 2,6 Mio. Barrel gerechnet. Der umfassendere EIA-Bericht wird im Laufe des heutigen Tages veröffentlicht. Eine nachhaltige Marktreaktion ist auch hier nicht zu erwarten.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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