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14:18 Uhr, 12.05.2020

Ölmarkt: die Sehnsucht nach einer Rückkehr zur Normalität

Die Ölpreise steigen am Dienstag im Mittagshandel. Die Notierungen können zulegen, nachdem sie sich am Morgen kaum verändert gezeigt hatten. Brent kostete zuletzt rund 30,50 US-Dollar je Barrel. Das sind zwei Prozent mehr als am Montag. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI stieg um 1,29 Dollar auf 25,43 Dollar.

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  • Brent Crude Öl
    ISIN: XC0009677409Kopiert
    Kursstand: 30,45500 $/bbl. (FXCM) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

New York/ London (Godmode-Trader.de) - Nach Einschätzung von Marktbeobachtern werden die Ölpreise von der Hoffnung auf einen baldigen Anstieg der Nachfrage getragen. Die große Überraschung aber war die gestrige Ankündigung von Saudi-Arabien, die tägliche Produktion im Juni um weitere 1 Mio. Barrel zu drosseln. Damit dürfte die Förderung des Königreiches im Monatsschnitt bei 7,5 Mio. Barrel pro Tag liegen. Das wäre der niedrigste Stand seit fast 20 Jahren. Die zusätzliche Kürzung solle dazu beitragen, dass der Ölmarkt sich weiter normalisiert, hieß es.

Interessanterweise folgte die Ankündigung auf ein Telefongespräch zwischen Präsident Trump und dem König von Saudi-Arabien. Der Markt reagierte umgehend mit einer Preisrally, der allerdings keine Dauer beschieden war. Dass Saudi-Arabien seine Förderung weiter kürzt, könnte nämlich auch darauf hindeuten, dass nennenswerte Abnehmer nicht zu finden sind. Andernfalls wäre es schließlich höchst unwahrscheinlich, dass die Saudis eine solche freiwillige Maßnahme ergreifen. Nach der Ankündigung Riads haben auch die Vereinigten Arabischen Emirate und Kuwait mitgeteilt, im Juni ihre jeweilige Förderung zu reduzieren (um 100.000 bzw. 80.000 Barrel pro Tag).

In dieser Woche stehen noch einige Datenveröffentlichungen an. Am Abend wird der Interessenverband American Petroleum Institute (API) zu den Lagerbeständen in der vergangenen Woche berichten. „Es genügt ein geringfügiger Rückgang der Nachfrage um die Rohöl-Lager gefährlich nahe an die Kapazitätsgrenze zu treiben", warnte Michael McCarthy, Chefstratege beim Broker CMC Markets Asia Pacific. Die Produktionskürzungen dürften mittelfristig zwar wirken, aber die kurzfristige Situation bereite Sorge, sagte er.

Abgesehen von den üblichen Wochenberichten wird die US-Energiebehörde EIA ihren kurzfristigen Energieausblick veröffentlichen. Dabei wird es interessant sein zu sehen, welche Revisionen die EIA an ihren Prognosen für die US-Ölproduktion vornehmen wird, da die Bohrtätigkeit in den USA zuletzt eingebrochen ist und in den letzten Wochen zahlreiche Produktionsschließungen eintraten. Am Mittwoch wird die OPEC dann ihren Monatsbericht vorlegen, am Donnerstag folgt die Internationale Energieagentur IEA. Der Hauptschwerpunkt der Reports dürfte auf den jeweiligen Nachfrageerwartungen für den Rest des Jahres liegen.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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