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14:01 Uhr, 05.02.2020

Ölmarkt: Saudi-Arabien vs. Russland

Am Markt gibt es neue Spekulationen, dass Saudi-Arabien und damit das führende OPEC-Mitgliedsland auf ein außerordentliches Treffen der in der OPEC+-Allianz organisierten Ölstaaten drängt, um eine weitere Senkung der Fördermenge durchzusetzen.

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  • Brent Crude Öl
    ISIN: XC0009677409Kopiert
    Kursstand: 55,52 $/bbl. (Citi) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

New York/ London (Godmode-Trader.de) - Die Ölpreise konnten gestern zunächst zulegen, mussten dann aber wieder Federn lassen. Brent schloss am Dienstag unter der Marke von 54 US-Dollar je Barrel, WTI pendelte sich erstmals seit Anfang Januar 2019 unter der Marke von 50 US-Dollar je Barrel ein. Erleben wir heute ein ähnliches Muster? Die Preise setzten zunächst zu einer deutlichen Erholung an, die bis Mittag anhielt. Brent kostete zuletzt 55,50 US-Dollar. Das waren 1,54 Dollar mehr als am Dienstag. Der WTI-Preis stieg um 1,14 Dollar auf 50,75 Dollar.

Am Markt gibt es neue Spekulationen, dass Saudi-Arabien und damit das führende OPEC-Mitgliedsland auf ein außerordentliches Treffen der in der OPEC+-Allianz organisierten Ölstaaten drängt, um eine weitere Senkung der Fördermenge durchzusetzen. Wie Bloomberg berichtete, denken die Saudis an eine Drosselung der Fördermenge um bis zu 500.000 Barrel pro Tag. Bremser scheint (wie in den meisten Fällen) Russland zu sein. Moskau geht im Allgemeinen eine Reduzierung der eigenen Förderung gegen den Strich.

Berichten zufolge deuten OPEC-Zahlen darauf hin, dass der Ausbruch des Coronavirus zu einem Rückgang des Nachfragewachstums um etwa 400.000 Barrel pro Tag für die Dauer von etwa sechs Monaten führen könnte. Unter der Annahme, dass die OPEC-Zahlen korrekt sind und unter Beachtung der geringeren Fördermengen in Libyen, dürfte eine weitere Drosselung von 500.000 Barrel am Tag ausreichen, um den Markt im ersten Quartal 2020 ins Gleichgewicht zu führen. Auf der Nachfrageseite wird man abwarten müssen, wann die Ausbreitung des Coronavirus ihren Höhepunkt erreicht haben wird.

Schließlich haben die neuen API-Lagerdaten den Ölmarkt gestern zu später Stund noch weiter unter Druck gesetzt. So sind die US-Rohölbestände im Laufe der vergangenen Woche um 4,18 Mio. Barrel gestiegen sind, während der Markt laut einer Bloomberg-Umfrage einen Anstieg nur um etwa 3 Mio. Barrel erwartet hatte.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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