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14:19 Uhr, 08.11.2018

Ölmarkt: Jetzt droht ein Angebotsüberschuss

Verrückt: Monatelang war der Ölmarkt in Aufruhr, weil ein Angebotsdefizit zu befürchten war. Doch nun denkt die OPEC offenbar wieder über eine Drosselung der Produktion nach. Grund ist auch der jüngste Preisverfall und die Sorge, dass der Markt 2019 im Öl ertrinkt.

Erwähnte Instrumente

  • Brent Crude Öl
    ISIN: XC0009677409Kopiert
    Kursstand: 71,980 $/Barrel (Commerzbank CFD) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Washington/ London/ Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Der Preis für die Öl-Referenzsorte Brent legte am Donnerstag leicht zu. Ein Barrel Brent kostete am Mittag 72,33 US-Dollar. Das waren 27 Cent mehr als am Mittwoch.

Am Ölmarkt hat sich die Lage um 180 Grad gedreht. Bestand in den vergangenen Monaten die Befürchtung, dass der Markt angesichts des Ausfalls der Produktion in Venezuela und des nun im November in Kraft getretenen Embargos von Rohöl aus Iran ins Angebotsdefizit rutscht, denkt die OPEC nach Angaben von Bloomberg bereits wieder darüber nach, die Förderung zu drosseln. Hintergrund sind auch die gefallenen Ölpreise.

Laut einem Bericht der Financial Times würde Russland ohne eine entsprechende Übereinkunft seine Ölproduktion Anfang nächsten Jahres um weitere 300.000 Barrel pro Tag anheben. „Die OPEC und Russland hatten ihre Ölproduktion seit Sommer um mehr als eine Million Barrel pro Tag ausgeweitet, um den Wegfall der iranischen Ölexporte auszugleichen", schreibt Eugen Weinberg, Rohstoffexperte bei der Commerzbank. Dieser falle nun weit geringer aus als erwartet. Auch in den USA werde weiterhin kräftig produziert. Laut US-Energieministerium liege die Fördermenge aktuell bereits bei 11,6 Mio. Barrel pro Tag, informiert Weinberg.

Insofern wird mit Spannung das Treffen wichtiger Rohölförderer im Erdölkomitee JMMC am Sonntag in Abu Dhabi erwartet. Das Komitee prüft regelmäßig den Kurs der OPEC+-Allianz, der aus den Mitgliedern des Ölkartells und weiteren großen Produzenten wie Russland besteht.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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